Nach zwei außergewöhnlich starken Jahren 2020 und 2021 mit Lockdown und geschlossener Gastronomie pendeln sich die Umsätze für Frischwaren im AMA-Warenkorb für Jänner bis Mai wieder Richtung Normalniveau ein. Der Umsatz im Lebensmitteleinzelhandel (LEH) liegt allerdings immer noch mit knapp3 Mrd. € fast 14 Prozent über der vergleichbaren Periode im Jahr 2019. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres betrug er allerdings bereits 3,17 Mrd. €.
Auffallend ist indes, dass die Diskonter ihre gestiegenen Umsätze bisher behaupten und sogar leicht ausbauen konnten. In den ersten fünf Monaten 2022 erzielten sie 789 Mio. € Umsatz, das war im Vergleich zu 2021 rund 0,9 % mehr. Vor Corona (2019) setzen sie mit 60 Mio. € deutlicht weniger mit Ökoprodukten um.
Der Bio-Anteil im Lebensmitteleinzelhandel liegt nach einem vorläufigen Höchstwert im Februar auf dem langfristigen Niveau der letzten eineinhalb Jahre. Im Mai wurden 11,7 Prozent der in der RollAMA erfassten Lebensmittel in Bio-Qualität gekauft. Die positive Bio-Entwicklung der letzten Jahre bleibe damit aufrecht, schreibt die AMA. Im Mai 2021 betrug der Anteil noch 11,2 %. Saisonal bedingt schwankt der Bio-Anteil. Vor allem am Jahresanfang fällt er höher aus.
Milchprodukte haben die Nase vorn
Einen hohen Bio-Anteil weist traditionell die Weiße Palette auf, also Milch, Joghurt, Sauerrahm und Schlagobers. Jedes fünfte Produkt aus diesem Segment ist ein Bio-Produkt. Eine ebenso wichtige Rolle spielt Bio bei Eiern und Frischgemüse mit einem Anteil von mehr als zwanzig Prozent. Obst liegt mit 14,9% etwas über dem Durchschnitt, die Bunte Palette (Fruchtjoghurt), Käse und Butter im Durchschnitt. Fleisch und Geflügel nähern sich nach AMA-Angaben langsam aber stetig dem Bio-Anteil über alle Warengruppen. Dabei beträgt der Anteil gerade mal etwas über 7%.
Magerer Preisanstieg für Ökoware
Ein detaillierter Blick auf die Preisentwicklung zeigt, dass die Preise für biologische Lebensmittel im AMA-Warenkorb weniger stark gestiegen sind als jene für konventionelle. Während die Preise zwischen Jänner bis Mai 2022 bei konventionellen Produkten um 6,5 Prozent gegenüber der Vorjahresperiode zugelegt haben, beträgt die Preissteigerung beim Bio-Warenkorb 2,5 Prozent. Öko-Frischobst, -Tiefkühlgemüse sowie -Kartoffeln wurden sogar im Verglich zum Vorjahr günstiger, während die konventionellen Produkte sich verteuterten.
Die RollAMA ist die rollierende Agrarmarktanalyse der AMA-Marketing in Zusammenarbeit mit der GfK und KeyQU-EST Marktforschung. Basis ist das GFK-Haushaltspanel. Dabei führen 2.800 österreichische Haushalte Aufzeichnungen über ihre Einkäufe im Lebensmitteleinzelhandel (inkl. Hofer und Lidl). Die RollAMA-Daten umfassen jedoch nicht Brot und Gebäck.