Wien Nach der Alm- und Weidesaison ist die Ratlosigkeit und Verzweiflung bei den Schaf- und Ziegenhalter groß. Der Sommer war geprägt von zahlreichen Wolfsangriffen bei Schafen und Ziegen, lautet die Bilanz des österreichischen Bundesverbands für Schafe und Ziegen (ÖBSZ). Insbesondere Tirol und Kärnten waren betroffen. „Wir fordern daher die politischen Entscheidungsträger auf, zu handeln und nachhaltige, umsetzbare Lösungen anzubieten“, so Evelyn Zarfl, ÖBSZ-Obfrau.
Kontrollierte Wiederansiedelung nötig
In seinem Positionspapier verlangt der ÖBSZ von der Politik in Wien und Brüssel, dem Schutz der heimischen Schaf- und Ziegenhaltung Priorität einzuräumen und umsetzbare, langfristige Lösungen für die Schaf- und Ziegenhalter auszuarbeiten. Die Wiederansiedelung der Großraubtiere in Österreich müsse kontrolliert sein, daher brauche es Entnahmemöglichkeiten, um eine gezielte Regulation von Großraubtieren und damit den Erhalt der einzigartigen Landschaft zu gewährleisten. Weiters bedarf es eines abgestimmten europaweiten Monitorings welches aktuelle, verlässliche Daten und Fakten liefert. Daneben verlangen die Tierhalter schnelle Hilfe für die Betriebe und eine raschere Analyse von DNA-Proben.
Die Obfrau warnt, dass immer mehr Tierhalter ihre kleinen Wiederkäuer nicht mehr auf Weiden oder Almen auftreiben werden. Einige werden die Tierhaltung und somit auch die Landwirtschaft zur Gänze aufgeben. „Vermehrt wird es zur Verwaldung und Verbuschung kommen, die Artenvielfalt bei Gräsern und Kräutern zurückgehen und auch die Gefahr von Lawinen- und Muren-Abgängen steigen“, so Zarfl.