Das ist ein Artikel vom Top-Thema:

Wolfsmanagement

Wolf: Gewessler soll Beweise bringen

Wolf-Schnee
Josef Koch
Josef Koch
am Montag, 20.02.2023 - 08:00

Tiroler Abgeordnete fordern Umweltministerin Gewessler auf, genau den Schutzstatus des Wolf zu begründen.

Wien Die Tiroler Abgeordneten Josef Hechenberger, Hermann Gahr und Franz Hörl (alle ÖVP) haben eine parlamentarische Anfrage an die grüne Umweltministerin Leonore Gewessler im Nationalrat eingebracht. Grund für die ÖVP-Anfrage ist der Brief der Umweltministerin, an die EU-Kommission, in dem sie zusammen mit anderen elf EU-Ressortkollegen, für ein Beibehalten des Schatzstatus für den Wolf appelliert.

Die drei Abgeordneten wollen wissen, auf welchen Studien, Forschungen oder Unterlagen Gewesslers Behauptungen in dem Brief fußen. Darin heißt es, dass in Zeiten einer Biodiversitätskrise „die Tendenz der Entschließung, den rechtlichen Schutz des Wolfes zu schwächen, eindeutig“ abzulehnen sei. Laut Weltnaturschutzunion (IUCN) sei der Wolf nicht mehr auf der roten Liste der bedrohten Tierarten zu finden, so die Tiroler Abgeordneten unisono.

Einseitiger Schutz des Wolfes

Interessant finden die Abgeordneten, dass sich Gewessler nur für den Schutz des Wolfes, jedoch nicht für den Schutz seltener Nutztierrassen wie etwa das Alpine Steinschaf, das Kärntner Brillenschaf, das Tiroler Steinschaf einsetzt. Wieso werde der Wolf als nicht bedrohte Tierart den bedrohten Nutztierrassen übergeordnet?, fragen sich die ÖVP-Politiker.

Hechenberger wirft der grünen Politikerin vor, den absoluten Schutz des Wolfes über alles andere zu stellen, auch über die Biodiversität auf Österreichs Almen.

Belege für Herdenschutz verlangt

Als nicht verhältnismäßig hält Hörl die immer wieder geforderten Herdenschutzmaßnahmen von sogenannten Tierschützern und Ministerin Gewessler: „Herdenschutz ist im alpinen Gelände nicht umsetzbar. Das haben zahlreiche Studien und Gutachten bereits bewiesen“, so Hörl. Im Brief an die EU-Kommission sprechen die 12 EU-Umweltminister dagegen von funktionierenden Konzepten im Umgang mit dem Wolf gesprochen. Für Gahr wird auch das enorme Tierleid, das von Wölfen auf unseren Almen verursacht wird, komplett außer Acht gelassen. Allein im Vorjahr wurden in Tirol 940 tote und vermisste Weidetiere gemeldet. Ein Schaden von mehr als 235 000 € ist hier entstanden. 19 verschiedene Wölfe wurden genetisch nur durch Risse nachgewiesen. In Osttirol gibt es bereits ein Wolfsrudel.

Jetzt die digitale Wochenblatt-Ausgabe für nur 1€ testen!
Digitale Ausgabe!
agrarheute_magazin_composing