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Tierschutz

VÖS prüft juristische Schritte gegen Tierschutzverein

Josef Koch
Josef Koch
am Freitag, 06.08.2021 - 07:30

Laut VÖS verletzen Aktivisten des Vereins gegen Tierfabriken Eigentums- und Persönlichkeitsrechte der Bauern. Juristische Schritte werden geprüft.

VGT-Bannerdemonstration

Der Verband Österreichischer Schweinebauern (VÖS) prüft rechtliche Schritte gegen die jüngsten Kampagnen des Vereins gegen Tierfabriken (VGT). So kam es vermehrt Stalleinbrüchen, Besetzungen und Demonstrationen vor Schweine haltenden Betrieben. Gestern Früh (5.8.) sind die Aktivisten in einem burgenländischen Betrieb eingebrochen und haben zwei Schweine entwendet. Der VÖS lehnt diese Form der Selbstjustiz entschieden ab und wird sämtliche rechtliche Vorgehensweisen gegen die Verantwortlichen prüfen.

Laut VGT habe der Landwirt die "ursprüngliche Schenkung" der zwei Schweine widerrufen. Die Polizei habe verkündet, dass die Amtstierärztin über Tod und Leben der beiden befreiten Schweine entscheiden solle.

"Das Entwenden von Tieren aus Ställen hat mit Aktivismus nichts mehr zu tun, sondern ist ein Eingriff in die Rechte der Bäuerinnen und Bauern. Außerdem ist entschieden darauf hinzuweisen, dass die Foto- und Videoaussendungen des VGT in den meisten Fällen weder die Realität der betroffenen Betriebe noch der gesamten österreichischen Schweinehaltung abbilden", stellt der Verband fest.

Tierschützer missachten Sicherheitsstandards

Die Stalleinbrüche im Zusammenhang mit dem VGT stellen laut VÖS ein beträchtliches Risiko für die Biosicherheit und Gesundheit der Tiere auf den betroffenen Betrieben dar. Deshalb darf laut Schweinegesundheitsverordnung ein Stall ausschließlich in Abstimmung mit dem Tierhalter betreten werden.

Insbesondere im Hinblick auf die Afrikanische Schweinepest sei jegliches unabgestimmte Betreten höchst fahrlässig. Darüber hinaus könne man diese Vorgehensweise des VGT nur als Psychoterror gegen die Betriebsleiterinnen und -leiter sowie deren Familien bezeichnen. Die Identität der betroffenen Landwirtinnen und Landwirte sei aufgrund der VGT-Aussendungen meist leicht herauszufinden, so die Branchenvertretung. „Wir leben in einem Rechtsstaat, in dem sich Aktivistinnen und Aktivisten nicht über rechtsstaatliche Normen hinwegsetzen können", betont der VÖS.

VÖS sieht mit VGT keine Gesprächsbasis

Der VÖS nimmt die Forderungen der Konsumentinnen und Konsumenten nach höheren Tierwohlstandards sehr ernst. Es gibt ein klares Bekenntnis zu mehr Tierwohl und eine Vielzahl an Initiativen, um so viele Betriebe wie möglich auf höhere Tierhaltungsstandards umzustellen. Es werden auch regelmäßig Gespräche und sachliche Auseinandersetzungen mit NGOs und Tierschutzorganisationen geführt.

"Mit einer Organisation, die mit skrupellosen Methoden wie Angstmache, Einbrüchen und öffentlicher Anprangerung arbeitet, fehlt jedoch jegliche Gesprächsbasis", so der Verband.

Mit Material von aiz