
Salzburg Als dramatisch bezeichnet Rupert Quehenberger die Lage einzelner Betriebe, die in Salzburg im heurigen Jahr von einer Engerlingplage heimgesucht wurden. „Wenn man plötzlich ohne Futter dasteht und hohe Sanierungskosten hat, dann ist das alarmierend“, betonte der LK-Präsident in einem Interview. Wichtig sei nun, dass stark befallene Flächen saniert werden. Laut Quehenberger gebe es inzwischen auch intensive Gespräche mit der Salzburger Landesregierung, um stark betroffene Betriebe finanziell zu unterstützen. In einzelnen Regionen seien 300 bis 500 Engerlinge pro m2 gezählt worden, hieß es. Auch aus anderen Regionen Österreichs werden teils starke Schäden gemeldet.
Totalausfälle bei der Grünlandernte
Inzwischen machte sich auch der Salzburger Agrarlandesrat Sepp Schwaiger ein Bild vor Ort und stellte besonders schwer geschädigten Betrieben zusätzliche Mittel in Aussicht. Teilweise hätten die Engerlingschäden bei einigen Betrieben zu Totalausfällen bei der Grünlandernte geführt. „Für einige Bauern tut sich hier eine Katastrophe auf, denn mit dem Ausfall der Heuernte fehlt das Futter für die Tiere.“ Nun sei die Politik gefragt, den gebeutelten Betrieben zu helfen. Seit einigen Jahren fördert Salzburg eine biologische oder mechanische Engerlingbekämpfung mit einer Nachsaat.
Mit einfacher Nachsaat
ist es nicht getan
Engerling ist nicht gleich Engerling
Während die Larven von Mai-, Juni- und Gartenlaubkäfer als Schädlinge gelten, sind die Larven der Rosen- und Nashornkäfer Nützlinge, die sehr wertvolle Arbeit in Komposthaufen leisten. Rosenkäfer-Larven sind hinten etwas dicker als vorn, haben nur kleine Stummelbeinchen, kommen typischerweise im Kompost vor und werden oft aus Angst vor Pflanzenschäden beseitigt.
Dagegen findet man Maikäfer-Engerlinge, die etwa 6 cm lang werden, praktisch nie im Kompost, weil sie lebende Pflanzenwurzeln bevorzugen. Maikäfer-Engerlinge schlüpfen nach vier bis sechs Wochen aus dem Ei, ihr Körper ist eher weißlich, der Kopf braun. Sie leben je nach Art zwischen zwei und vier Jahren in der Erde. Zunächst ernähren sie sich von Humus, dann Wurzeln. Bei Sommerwitterung verpuppt sich der Maikäfer-Engerling und wird nach vier bis sechs Wochen zum Käfer. In dieser Form überwintert er in einer Erdhöhle und gräbt sich im Frühsommer des Folgejahres aus dem Erdboden. Dann beginnt der Zyklus von vorn.