Herzogenburg - In Niederösterreich koordiniert und vermarktet die Erzeugergemeinschaft Gut Streitdorf (EZG) einen großen Teil der bäuerlichen Erzeugung. Insgesamt werden pro Woche etwa 14.000 Mastschweine, 13.000 Ferkel, 1.200 Rinder sowie 250 Lämmer vermarktet. "Insbesondere in Krisenzeiten sehen wir uns als wichtigste Drehscheibe am Markt für Bauern und Konsumenten. Unser zentrales Anliegen ist es, den Landwirten Absatzsicherheit zu gewährleisten und den Verbrauchern regionale Lebensmittel zur Verfügung zu stellen. Nur gemeinsam können wir diese Herausforderungen bewältigen", betont Geschäftsführer Werner Habermann.
Volatile Preise bringen bäuerliche Tierhalter weiter unter Druck
Dabei zeigt sich, wie sensibel das Zusammenspiel zwischen allen Partnern, Schlachthöfen, Erzeugergemeinschaften und dem LEH ist und insbesondere daran, dass Grenzen zu Nachbarstaaten geschlossen werden und ausländische Mitarbeiter der Schlachtbetriebe ausfallen.
Die EZG arbeitet intensiv mit der Regierung an einer Lösung für dieses gravierende Problem. Das Zusperren von Restaurants hat zur Folge, dass eine wesentliche Absatzschiene für Fleisch bis auf Weiteres wegfällt. Exporte von Kühen, vor allem nach Frankreich, Spanien und Italien, sind zum Stillstand gekommen.
Umso wichtiger sei es, in dieser Phase die Preise nicht weiter nach unten zu schrauben, betont EZG-Obmann Franz Rauscher, dem es wichtig ist, die aktuellen Preisschwankungen für die Mitglieder der EZG soweit als möglich abzufedern. Denn: "Regionalität, Qualität und die Nähe zum Verbraucher waren den niederösterreichischen Bauern im Fleischbereich schon vor der Krise wichtig. Gemeinsam versuchen wir, den Bedarf an Fleischprodukten sicherzustellen."