
Ried im Innkreis In Zeiten, in denen die Bäuerinnen und Bauern das Gefühl nicht los werden, für alles verantwortlich gemacht zu werden, was schief läuft in unserer Gesellschaft und in denen die Zahl der Züchter und Milchbauern immer weiter schrumpft, ist es wichtig, dass die Mitglieder zu ihrer Organisation stehen. Dass dies beim Fleckviehzuchtverband Inn- und Hausruckviertel (FIH) der Fall ist, zeigt die Generalversammlung des Verbands sehr deutlich: Fast 400 Personen waren zur Generalversammlung in die Bauernmarkthalle nach Ried gekommen.
Erstmals in ihrer neuen Funktion waren Kammerdirektor Mag. Karl Dietachmair und die Präsidentin der LK Oberösterreich, Michaela Langer-Weninger bei einer Generalversammlung des FIH dabei. Die Präsidentin versicherte den Züchterinnen und Züchtern volle Unterstützung bei ihren Anliegen. „Ja, wir sind gegen Schlachtrinderexporte in Drittländer, wir stehen aber voll zu den Zuchtrinderexporten, weil sie wichtig sind in einem Land mit einem Grünlandanteil von über 50 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche“.
Nationalrat Manfred Hofinger dankte und gratulierte in seinen Ausführungen den Züchtern für ihre Leistungen. Die friedlichen Demonstrationen mit den Traktoren vor den Spar Supermärkten wurden von der überwiegenden Mehrheit der Bevölkerung mit Verständnis aufgenommen, sagte Hofinger.
Gut vorgesorgt
Der deutliche Rückgang bei den Zuchtrinderpreisen im letzten Jahr führte zu einem geringeren Umsatz und hinterließ auch in der Bilanz des FIH seine Spuren. Der Wert der Zuchtrinder und Kälber, die im Geschäftsjahr 2018/2019 über den FIH vermarktet wurden, reduzierte sich auf 14 Mio. €.
Bei einer Bilanzsumme von 7 030 000 € und einem Jahresverlust von 312 000 € war die Auflösung von Rücklagen notwendig, um ein ausgeglichenes Betriebsergebnis zu erreichen. Die Eigenkapitalquote von imposanten 65,3 % beweist, dass in guten Jahren für schwierige Phasen vorgesorgt wurde.
Doppelnutzung ist aktuell
In Zeiten, in denen extreme Zuchtrichtungen von der Gesellschaft immer stärker hinterfragt werden und die Förderung von Doppelnutzungsrassen bei Rind und Geflügel sogar im Regierungsprogramm festgeschrieben ist, ist der FIH mit der Rasse Fleckvieh, der besten Doppelnutzungsrasse der Welt, auf dem richtigen Weg, meint Geschäftsführer Josef Miesenberger. Die Zahlen beweisen, dass die Rasse Fleckvieh heute so leistungsfähig ist wie nie zuvor.