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Soforthilfe

Schweinebauern rufen nach schneller Hilfe

Josef Koch
Josef Koch
am Montag, 24.01.2022 - 07:59

Verschärfter Preisdruck beschleunigt laut Verband der Schweinebauern Strukturwandel.

Schweinemast

Nach den jüngsten Preissenkungen am Schweinemarkt verschärft sich die Krise für die schweinehaltenden Betriebe. Der Verband Österreichischer Schweinebauern (VÖS) fordert daher, die bestehenden Instrumente zur COVID-Hilfe für österreichische Schweinebauern und -bäuerinnen als systemrelevanter Teil der Lebensmittelproduktion auch in dieser schwierigen Marktsituation einzusetzen.

Raimund Tschiggerl, Geschäftsführer der Styriabrid GmbH, sieht auch die EU in der Verantwortung: "Die EU-Agrarpolitik ist hier gefordert, nachhaltige Konzepte für die europäische Schweineproduktion auf den Tisch zu legen. Nur Tierschutzbestimmungen zu beschließen, ist zu wenig".

VÖS-Obmann Walter Lederhilger appelliert an alle Partner entlang der Wertschöpfungskette bis hin zu den Konsumentinnen und Konsumenten, beim Einkauf auf österreichisches, mit dem AMA-Gütesiegel ausgezeichnetes Schweinefleisch zu setzen. Auch eine lückenlose Umsetzung der Herkunftskennzeichnung bis hin zur Gastronomie ist aus seiner Sicht eine „alternativlose Maßnahme“, um auch in Zukunft die Versorgung mit heimischen Lebensmitteln in Österreich gewährleisten zu können.

Hohe Verluste pro Tier

Aufgrund der Corona-Pandemie und der Afrikanischen Schweinepest herrschte ohnehin schon permanenter Preisdruck am Schweinemarkt. Vergangene Woche haben Abnehmer laut VÖS einen weiteren „Preisrückgang erzwungen“. "Schon das durchschnittliche Preisniveau des Vorjahres mit einer Börsen-Notierung von 1,53 Euro pro kg Schlachtgewicht zählt zu den drei schlechtesten des vergangenen Jahrzehnts", erklärt Dr. Johann Schlederer, Geschäftsführer der Österreichischen Schweinebörse.

"Beim aktuellen Preisniveau von 1,40 Euro pro kg Schlachtgewicht fehlen den österreichischen Ferkelerzeugern zirka 30 Euro je Ferkel und den Schweinemästern zirka 25 Euro je schlachtreifem Schwein zur Kostendeckung." So haben Schweinehalter wie alle anderen Wirtschaftsbereiche mit stark gestiegenen Kosten für Betriebsmittel wie Energie oder Futter zu kämpfen. Nach Schlederers Ansicht wird dies den Strukturwandel verschärfen.

 

jk

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