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Tierwohl und Regionalität

Regionalität liegt noch vor Tierwohl

Josef koch
Josef Koch
am Dienstag, 31.01.2023 - 15:05

Nach neuer AMA-Umfrage wird Tierwohl für Österreichs Verbraucher immer wichtiger.

Wien Regionalität ist weiterhin ein zentrales Einkaufskriterium für die österreichischen Konsumentinnen und Konsumenten. Daneben wird der Faktor Tierwohl immer relevanter, besonders für jüngere Personen. Das geht aus einer aktuellen RollAMA-Motivanalyse unter fast 1.900 Haushalten hervor. Gründe für die Wahl regionaler Produkte sind vor allem kurze Transportwege und Unterstützung der heimischen Landwirte. Insofern schätzten auch diejenigen, die aktuell mehr auf den Preis achten, die große Auswahl von regionalen Lebensmitteln in Österreich, so die AMA.

Jüngere erwarten auch mehr auf Tierwohl

Nach der im November 2022 durchgeführten Online Befragung ist für gut ein Fünftel der Befragten Regionalität das Top-Thema beim Lebensmitteleinkauf. Für mehr als 60 % ist es unter den Top 3 der gelisteten Themen. Immerhin 14 % erachten Tierwohl als den wichtigsten Trend. Gegenüber früheren Befragungen gewinnt das Tierwohl an Bedeutung. Besonders die Jüngeren entscheiden differenzierter, denn für sie sind Regionalität, Bio, Tierwohl und Nachhaltigkeit relevanter als für andere Altersgruppen, so die Umfrage. Der Großteil der Österreicher versteht unter Regionalität Produkte aus der unmittelbaren Umgebung oder dem Bundesland, in dem sie leben. Für 37% sind Produkte aus einer bestimmten Region in Österreich regional. Erzeugnisse aus Österreich ohne Regionsbezeichnung bezeichnet nur knapp ein Viertel als regional.

Unterschied zu Regio- und Bio-Käufen

Die wichtigsten Gründe für den Kauf von regionalen Produkten sind laut Studie die kurzen Transportwege und die Stärkung der heimischen Landwirtschaft sowie der Erhalt von Wertschöpfung in der Region. Die Frische von regionalen Produkten sowie deren nachvollziehbare Herkunft und Nachhaltigkeit werden besonders geschätzt.

Ein Vergleich von Meinungen zu regional erzeugten Produkten mit äquivalenten Meinungen zu Bioprodukten aus der Motivanalyse Bio vom April 2021 zeigt: Der Unterschied liegt vor allem in den Kaufmotiven der Konsumenten.

Knapp drei Viertel stimmen eher der Aussage zu, mit dem Kauf regionaler Produkte ein Zeichen für die Umwelt und die heimische Landwirtschaft setzen zu wollen. Im Gegensatz dazu wird Bio von 55% eher aus Eigeninteresse gekauft.

Allerdings bewerten die Befragten regionale (76%) wie biologisch erzeugte Lebensmittel (81%) grundsätzlich als eher zu teuer als zu günstig. Besonders jüngere Befragte wünschen sich mehr Informationen zu regionalen und Bio-Produkten. Insgesamt haben rund zwei Drittel der Befragten einen größeren Informationsbedarf.

Die Teuerung hinterlässt Spuren

Die aktuellen Preissteigerungen bei Lebensmitteln ändern das Kaufverhalten. Drei Viertel der Befragten geben an, dass sie mehr auf den Preis oder Aktionen achten als früher.

Mehr als die Hälfte kauft mehr günstige Handelsmarken, weniger Premiumprodukte und verringert den Konsum von teureren Lebensmitteln. Regionalität und Tierwohl verlieren laut der AMA-Umfrage jedoch vergleichsweise wenig an Bedeutung.

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