
Bis zum Erntebeginn der „Heurigen“, der auch dieses Jahr Ende Mai/Anfang Juni erwartet wird, kann der heimische Markt mit besten Erdäpfel aus Österreich versorgt werden. Dennoch wird in den Supermärkten ausländische Ware angeboten.
Die Landwirtschaftskammer NÖ und der InteressenGemeinschaft Erdäpfelbau (IGE) haben insbesondere im Vorjahr ausführlich darüber informiert, nach welch hohen Standards die heimischen Landwirte produzieren werden. „Umso weniger ist nachvollziehbar, warum Erdäpfel aus Ländern importiert werden, wo deutlich niedrigere Umwelt- wie auch Sozialstandards gelten als in der österreichischen Landwirtschaft“, betont Landwirtschaftskammer NÖ-Präsident Johannes Schmuckenschlager.
Niedrige Standards in anderen Ländern
Zudem sei der Wasserverbrauch bei in der Wüste produzierten Erdäpfeln enorm, was entsprechende Auswirkungen auf den CO2-Fußabdruck dieser Produkte hat. Als Beispiel könne insbesondere Ägypten als Importland erwähnt werden, wo nach wesentlich niedrigeren Standards produziert werde als in Österreich und weit nicht so strenge Maßstäbe gelten wie für unsere Bäuerinnen und Bauern. „Wenn man durch Importe die österreichischen Strukturen und damit die Produktion gefährdet, kann es passieren – wie es im Vorjahr tatsächlich eingetreten ist – dass die ganzjährige Versorgung mit heimischer Ware nicht mehr sichergestellt werden kann. Aktuell erleben wir, wie wichtig die Versorgungsicherheit aus heimischer Produktion ist, gerade mit Grundnahrungsmitteln wie Erdäpfel“, sagt IGE-Obmann Franz Wanzenböck.
Appell an den Lebenmittelhandel
Es werd eimmer wieder – in Anbetracht der aktuellen Corona-Krise besonders – von der Solidarität für den Wirtschaftsstandort Österreich gesprochen. Vielen Bürgerinnen und Bürgern werde bewusst, wie wertvoll gerade in Krisenzeiten heimische Produktion und Eigenversorgung sind. Die heimischen Bäuerinnen und Bauern leisten dazu einen immens hohen Beitrag.
Auch der Lebensmitteleinzelhandel trage hier große Verantwortung. „Wir ersuchen, vom Import ausländischer Ware Abstand zu nehmen und auf heimische Erdäpfel zu setzen. Das würde einen Beitrag dazu leisten, die heimische Landwirtschaft zu stärken und auch künftig die Versorgungsicherheit mit österreichischen Erdäpfeln zu gewährleisten sowie positiv zum Klimaschutz beitragen“, sind sich Schmuckenschlager und Wanzenböck einig und erwarten mehr Solidarität und ein Miteinander auf Augenhöhe.