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Gemeinsame Agrarpolitik

Klimazoll auf Importware

Ulrich Graf
Ulrich Graf
am Freitag, 13.12.2019 - 14:59

Die im Green Deal der EU-Kommission genannte "Vom Hof auf den Tisch"-Strategie könnte als Herkunftsnachweis dienen.

Green Deal

Als einen zentralen Punkt im präsentierten Klimaplan sieht Johannes Schmuckenschlager, Präsident der Landwirtschaftskammer Niederösterreich, das Thema Herkunftskennzeichnung. Eine Ansatz biete hier die "Vom Hof auf den Tisch"-Strategie der EU-Kommission. Sie forciere eine transparente und konsequente Kennzeichnung von Lebensmitteln. "Diese Kennzeichnung ist sehr zu befürworten und kann als Ausweis herangezogen werden, um den geplanten Klimazoll auf Importwaren zu definieren."

Lebensmittel, die nicht den europäischen Umwelt- und Produktionsstandards entsprechen, könnten so einem Preisausgleich unterzogen werden. Denn regionale Produkte trügen zu kurzen Transportwegen, regionalen Kreisläufen und hohen Produktionsstandards bei. Das seien unverzichtbare Teile für den Klimaschutz bei. Diese Überlegungen müsse auch Teil der Mercosur-Verhandlungen werden. Es brauch Wettbewerbsgleichheit für unsere Bäuerinnen und Bauern, so Schmuckenschlager.

Im Mittelpunkt steht für Schmuckenschlager eine zeitgemäße Umsetzung des öko-sozialen Grundsatzes. Es brauche eine nachhaltige Landwirtschaft - weg von Verboten hin zu einem Stufensystem. Unabhängig von der Bewirtschaftungsweise sollte das Zusammenspiel von ökologischen, ökonomischen und sozialen Kriterien dargestellt und bewertet werden. Jede Bäuerin, jeder Bauer sollte eigenverantwortlich seinen Betrieb nach den individuellen Gegebenheiten führen und sich seine Maßnahmen in Modulen zusammenstellen können. Eine internationale Vorreiterrolle nehme hier der Österreichische Weinbauverband mit dem Online-Zertifizierungssystem „Nachhaltig Austria“ ein.

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