Wien Weitestgehend stabil waren 2021 die Treibhausgasemissionen der Landwirtschaft. Gegenüber dem Vorjahr sind sie nur leicht um 0,1 % oder 0,01 Mio. t auf 8,2 Mio. t CO2-Äquivalent gestiegen. Mehr Düngereinsatz und ein höherer Rinderbestand führt das Umweltbundesamt als Gründe an.
Stärkerer Anstieg in anderen Sektoren
Damit gehört die Landwirtschaft zu den vier von sechs Sektoren, die einen Anstieg der Treibhausgasemissionen zu verzeichnen hatten. Denn auch bei den Bereichen Energie, Industrie, Verkehr und Gebäude kam es zu Zunahmen, und das teilweise kräftig. Der mit Abstand größte Anstieg mit 12,6 % auf 9,1 Mio. t ist im Gebäudesektor zu verzeichnen, bedingt durch die vermehrten Heizgradtage und den verstärkten Einsatz von Erdgas und Heizöl. Die Emissionen im Sektor Energie und Industrie (ohne Emissionshandelsbereich) sind durch eine gesteigerte Produktion und den vermehrten Einsatz von fossilen Energieträgern um 6,9% auf 5,8 Mio. t gestiegen. Im Verkehrssektor sorgten eine höhere Fahrleistung und preisbedingten Kraftstoffexport für ein Plus von 4,2% (21,6 Mio. ). Im Sektor Abfallwirtschaft, minus 0,8%, und bei den F-Gasen, minus 13,9%, setzen sich die abnehmenden Trends der letzten Jahre fort. Insgesamt bilanzierte das UBA einen Anstieg der Treibhasgase auf 77,5 Mio. t CO2-Äquivalent oder 4,9%.
Für 2022 geht das Umweltbundesamt von einem deutlichen Rückgang der Treibhausgas-Emissionen um rund 5% aus.
Seit 1990 über 16 % weniger
Aus Sicht der Österreichischen Hagelversicherung hat die Landwirtschaft „die Hausaufgaben gemacht und ist Vorbild für andere Wirtschaftssektoren“. So sanken die Treibhausgasemissionen seit 1990 um 16,2 %. Im selben Zeitraum haben die Emissionen im Verkehr – inklusive nationalem Flugverkehr – um 56,9 Prozent zugenommen, bei F-Gasen um 22%. Allerdings lagen die Einsparungen bei Gebäude mit knapp minus 30% und in der Abfallwirtschaft mit minus 50,9% deutlich größer. „Faktum ist: Die Landwirtschaft ist Klimaopfer Nummer 1. Man muss sich vor Augen halten: Unwetterextreme verursachten in den vergangenen zehn Jahren allein in der heimischen Landwirtschaft einen Gesamtschaden von knapp zwei Milliarden Euro, wesentlich bedingt durch den Klimawandel“, so Dr. Kurt Weinberger, Vorstandsvorsitzender der Österreichischen Hagelversicherung. Gleichzeitig sei der Agrarsektor aber ein wichtiger Akteur beim Kampf gegen den Treibhauseffekt.