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Vermögensteuer

Junglandwirte wehren sich gegen Eigentumssteuern

Hochedlinger-NÖBB2-Jugend
Josef Koch
Josef Koch
am Montag, 23.01.2023 - 11:51

Niederösterreichs Jungbauern warnen vor leeren Ställen und Mangel an Hofübernehmern.

St. Pölten Niederösterreichs Bauernbundjugend wehrt sich gegen Pläne von SPD und Teilen der Grünen, Eigentumssteuern einzuführen. Ihre Meinung nach gefährde dies die Hofübernehmern massiv. „Unsere Höfe sind das Zuhause für unsere bäuerlichen Familien, die von fleißigen Menschen aufgebaut wurden und sind heute das Rückgrat der Versorgungssicherheit für uns alle. Eigentumssteuern wird es mit dem Bauernbund nicht geben“, betonen Bauernbundobmann Stephan Pernkopf und Harald Hochedlinger, Obmann der NÖ Bauernbundjugend.

Gerade die Hofübernahme ist laut der beiden BBB-Vertreter ein sehr emotionales Thema in den bäuerlichen Familien. Die Übergaben sind mit Bürokratie verbunden und sind der Start in ein neues Kapitel am Hof. „Wir sind hier in Österreich am richtigen Weg mit der jüngsten Bauernschaft in Europa. Neue Steuern und Belastungen würden diesen Erfolgsweg gefährden“, warnt Hochedlinger. Ein Blick auf die Zahlen gibt dem Jungbauern aus dem Bezirk Amstetten recht. Jeder fünfte landwirtschaftliche Betrieb wird in Österreich von einer Jungbäuerin oder einem Jungbauern unter 40 Jahren bewirtschaftet, europaweit liegt dieser Anteil bei lediglich 10 Prozent und damit bei der Hälfte.

Warnung vor leeren Ställen

Nach Auffassung von Hochedlinger übernehmen Bauern immer Verantwortung und das seit Generationen, ob am Hof oder in der Familie oder in der Gesellschaft. Dazu zähle auch das Miteinander im Sozialsystem und das Bezahlen von Steuern. Es dürfe aber nicht so weit kommen, dass durch unrealistische Besteuerungswünsche die Existenz von landwirtschaftlichen Betrieben aufs Spiel gesetzt werde oder Jungbäuerinnen und -bauern in die Schuldenfalle getrieben würden, um den Hof zu übernehmen. „Die Folge davon sind nur geschlossene Hoftore, leere Ställe und der Verlust der Versorgungssicherheit“ warnt der Jungbauer

Bereits Niederösterreichs Bauernbundobmann Pernkopf zeigte in den vergangenen Wochen klar auf, warum der von SPÖ und Teilen der Grünen vorgetragene Wunsch nach Eigentumssteuern eine große Gefahr für die Landwirtschaft darstellt: „Die Investitionen in die Höfe sind eine Investition in die Versorgungssicherheit. Über Generationen sind hier Werte gewachsen, die den Ländlichen Raum prägen.“

Pernkopf will nicht nicht zulassen, dass politische Mitbewerber diese Sicherheit durch kurzsichtige Steuermaximierung und Überbesteuerung der Bauern gefährdeten, denn die großen Vermögenswerte seien mit einem „Mausklick“ aus Österreich weg. Übrig blieben dann Grund und Boden, Haus und Hof, Stall und Acker, Traktor und Pflug, so der Bauernbundobmann.

Kürzlich hat die SPÖ-Nationalratsabgeordnete Julia Herr (Burgenland) unter anderem in den digitalen Medien wie Facebook (FB) argumentiert, Österreich sei eine der wenigen Länder, die keine Erbschaftssteuern erheben. "Eine Erbschaftssteuer ist keine radikale Idee. Sie ist notwendig," hieß es in ihrem FB-Post.

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