Bäuerin zu sein konnte sich Petra Putz nie und nimmer vorstellen. „Aber man kann sich nicht aussuchen, wo die Liebe hinfällt.“ Sie hat Jahre gebraucht, bis sie sich mit dem Beruf der Milchbäuerin identifizieren konnte. „Inzwischen bin ich mit Leib und Seele Bäuerin und mir rennt die Zeit davon, weil ich so viele Ideen umsetzen möchte, sei es für die Direktvermarktung oder meiner Arbeit mit Schulkindern am Bauernhof.
Moderner Stall reduziertdie Arbeitszeit
Sofort als Bioheumilch-Betrieb eingestuft

Nicht nur das Betriebsleiterpaar hat vom neuen Stall profitiert, auch die Kühe danken den Komfort mit einer guten Milchleistung von durchschnittlich 8500 kg bei 4,0 % Fett und 3,4 % Eiweiß bei einer nur geringen Kraftfuttergabe von 0,15 kg je Kilogramm Milch. Über einen Transponder ist die Gabe am Kraftfutterautomat auf jede Kuh abgestimmt. Im vergangenen Jahr wurde der Betrieb biozertifiziert. „Die Molkerei SalzburgMilch hat unsere Heumilch ohne lange Wartezeit als Bio-Heumilch eingestuft“, versichert Petra Putz. Das liege vermutlich an der konstant guten Qualität über Jahre hinweg, die die Biobäuerin auch auf den Einsatz von EM-Bakterien und Urgesteinsmehl im Stall zurückführt. Die Zellzahl beläuft sich im Durchschnitt auf nur rund 30 000/ml. „Wir wurden von der Molkerei heuer bereits zum dritten Mal als einer der 30 besten Lieferanten ausgezeichnet.“
Die Besamung der Fleckviehkühe führt der Tierarzt durch, dabei wird mit Red Frisian-Samenmaterial eingekreuzt. Die weiblichen Kälber werden meist nachgestellt, die männlichen Tiere über das Viehzentrum in Mining (VZM) vermarktet. „Heuer haben wir wieder damit begonnen, unsere Kälber selbst zu mästen. Wir legen großen Wert auf ihre gesunde Ernährung und füttern sie nicht nur mit Milch sondern auch mit Heu.“ Das Thema „weißes Kalbfleisch“ spiele bei ihren Kunden keine Rolle, sagt Petra Putz. Hier sei Aufklärung wie in vielen anderen Bereichen der Landwirtschaft das A & O. Einmal jährlich kaufen Petra und Rupert Putz zwei 25 kg schwere Duroc-Ferkel von einem Berufskollegen in Faistenau zu. Geschlachtet werden die Mastschweine und Kälber von einem Landwirt in Eugendorf, der für die Familie auch Wurstwaren herstellt. Das Kalb- und Schweinefleisch wird in Kleinportionen direktvermarktet.
Auch Milch wird direktab Hof verkauft
Schule am Bauernhof und Kindergeburtstage
Die Arbeit mit den Schulkindern macht Spaß
Hackschnitzel und Brennholz für den Verkauf
Betriebsspiegel
Familie: Rupert (43, LW- und FW-FA), Petra (40, LW- und FW-FA, Ortsbäuerin der Gemeinde Hof), Franziska (12), Eva-Maria (10). Eltern des Betriebsleiters: Maria (69), Anton (69).
Flächen: 25 ha Grünland mit Streuobstwiese (12 Apfel- und 4 Zwetschkenbäume), 10 ha Mischwald.
Vieh: 19 Fleckvieh-Milchkühe samt Nachzucht, 2 Duroc-Schweine, 13 Legehennen im mobilen Hühnerstall, 2 Tauernschecken-Ziegen, 1 kastrierter Bock, Zwerghasen und Katzen.
Fütterung: Gras, Heu, Kraftfutter (Zukauf) über Transponder an der Kraftfutterstation (0,15 kg /pro kg Milch). Im Sommer haben die Milchkühe Weidegang, das Jungvieh ist auf der Trattberg Alm.
Milch: Durchschnittliche Milchleistung 8500 kg, 4,0 % Fett und 3,4 % Eiweiß.
Vermarktung: Seit Anfang 2020 Bio-Obstsäfte und Bio-Heumilch in Flaschen. Rund 15 bis 20 l Milch werden täglich ab Hof verkauft, die restliche Milch wird an die Molkerei SalzburgMilch geliefert. Brenn- und Hackschnitzelverkauf ab Hof, Rundholz je nach Anfall.
- Familie Putz betreibt ihren Milchviehbetrieb in Hof bei Salzburg im Nebenerwerb.
- Mit der Milchproduktion, einer kleinen Direktvermarktung, als Schule- und Erlebnisbauernhof und mit Brennholz- und Hackschnitzelverkauf ist der Hof breit aufgestellt.
- Durch den Neu- und Umbau des Stalls für 19 Kühe samt Nachzucht, mit Melkstand und moderner Heutrocknungsanlage, wurde viel Arbeitskapazität freigesetzt.
- Für die hochwertige Bioheumilch wurde der Betrieb heuer bereits zum dritten Mal von der Molkerei SalzburgMilch als einer der 30 besten Lieferanten ausgezeichnet.
- Weil die Nachfrage nach hochwertigen regionalen Lebensmitteln immer mehr steigt, denkt das Betriebsleiterpaar an die Eröffnung eines kleinen Hofladens.