Die NEC-Richtlinie gibt für Österreich ein Ammoniakminderungsziel von 12 % bis 2030 vor. Bis 2020 ist ein Minderungsziel von 1 % vorgesehen. Mit Vorlage von aktuellen Daten müssen derzeit schon 18,5 % bis 2030 reduziert werden, wodurch das bisherige Ziel nochmals verschärft wird. Da die Landwirtschaft für beinahe 95 % der Ammoniakemissionen verantwortlich ist, müssen hier entsprechende Maßnahmen gesetzt werden um die Zielerreichung annähernd möglich zu machen.
Die NH3 Emissionen aus der Landwirtschaft können zu 35% der Stallhaltung, zu 20 % der Wirtschaftsdüngerlagerung und zu 45 % der Ausbringung zugeordnet werden, wobei ein großes Minderungspotenzial im Bereich der Güllebehandlung im Lager und der darauffolgenden bodennahen Wirtschaftsdüngerausbringung liegt.
An der HBLFA Raumberg-Gumpenstein entsteht nun die erste österreichische Prüfanlage für Güllezusatzmittel, welche mit Anfang 2020 in Betrieb gehen wird. Mit dieser Messeinrichtung sollen Emissions- und Geruchsminderungspotenziale verschiedener Güllezuschlagsstoffe erhoben werden. Ebenso werden auch deren Auswirkungen auf Konsistenz und Fließverhalten der Gülle untersucht.
Bei der Anlage handelt es sich um 9, einer Güllegrube nachempfundene Behälter, mit einem Fassungsvermögen von je 170l. Diese sind in einem klimatisierten Containerkomplex untergebracht, um die behandelte Gülle, unter kontrollierten Bedingungen, bestmöglich untersuchen zu können.
Die Anlage soll emissionsmindernde Güllezuschlagstoffe identifizieren, Anwendersicherheit und Empfehlungen für die Praxis geben und dadurch zur Reduktion der Ammoniak- und Geruchsproblematik in Österreich beitragen.