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Agrarförderung

20 Millionen Euro mehr für Oberösterreichs Bauern

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Josef Koch
Josef Koch
am Donnerstag, 01.06.2023 - 16:04

Die Hälfte steht für die Investitionsförderung bereit. Damit will das Land einen Förderstopp wie in den Vorjahren vermeiden.

Oberösterreichs 30.000 Bauern erhalten in der neuen Förderperiode vom Land 20 Mio. € mehr. Das gaben am Weltbauerntag (1.6.) Landeshauptmann Thomas Stelzer und Agrarlandesrätin Michaela Langer-Weninger bekannt. Um 10 Mio. € stockt das Land die Agrarinvestitionsmittel und Existenzgründungsbeihilfe auf. Damit soll ein Förderstopp im laufenden Antragsjahr vermieden werden. Zuletzt waren die Finanzmittel immer wieder vorzeitig ausgeschöpft.

Die restlichen 10 Mio. € stehen zusätzlich für das Leaderprogramm, den Forst und die Direktvermarktung. Im Schnitt sind das rund 667 € pro Betrieb zusätzlich zu bisherigen Förderung.

Gut 29 Mio. € für Investitionen

In der neuen Förderperiode 2023 bis 2027 stehen den oberösterreichischen Bäuerinnen und Bauern in der agrarischen Investitionsförderung nach Angaben der Landesregierung 29,3 Mio. € pro Jahr zur Verfügung, davon entfallen 24,3 Mio. Euro pro Jahr für die agrarische Investitionsförderung aus Mitteln von EU, Bund und Land Oberösterreich und 5 Mio. Euro pro Jahr für die agrarische Investitionsförderung aus dem zusätzlichem Landesbudget.

Nach Angaben der Agrarlandesrätin löst bei der Investitionsförderung ein Euro eine Wertschöpfung von 4 Euro im Land aus. „Das Geld ist damit mehr als gut angelegt“, ist Langer-Weninger überzeugt. „Jeder Euro aus Brüssel abgeholt“, versicherte die Agrarlandesrätin.

Zukunftsfonds als Ergänzung

Als eine „wertvolle Ergänzung“ zur Investitionsförderung bezeichnete sie oberösterreichischen Zukunftsfonds: Jährlich stehen so zusätzlich 2 Mio. € aus dem Landeshaushalt für die Landwirtschaft in Oberösterreich bereit. Aus dem Zukunftsfonds finanziert das Land Projekte zur Digitalisierung auf den Höfen, Stichwort Smart Farming, oder neue Techniken zum umweltverträglichen Ausbringen von Pflanzenschutz- und Düngermitteln. Ebenso werden Investitionen für ein besseres Betriebsmanagement oder mehr Tierwohl unterstützt. Wettbewerbsfähigkeit sicherzustellen.

Aktuell fördere man auch Pilotprojekte und neue Forschungsansätze in den Bereichen Pflanzenschutz, Düngemanagement und biologischen Pflanzenschutz, so die ÖVP-Landesrätin. Weitere Forschungsanträge aus den unterschiedlichen Fachgebieten, wie zur genomischen Züchtung bei Rinderrassen, befinden sich aktuell in der Prüfungs- und Bewilligungsphase.

3000 Anträge von Hofübernehmern

Nach Daten der Landesregierung hat Oberösterreich in der vergangenen Periode der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) von 2014 bis 2022 346,2 Mio. € Fördermittel bewilligt. 15.311 Anträge wurden positiv beschieden und 8825 unterstützte Betriebe unterstützt.

Beispielsweise wurden rund 150 Mio. € in besonders tierfreundliche Haltung von Rindern, Schweinen und Geflügel investiert, daneben etwa auch in Melkroboter, automatisierte Fütterungssysteme oder Entmistungsroboter. Derzeit gibt es rund 670 Melkroboter im Land.

Bei der Existenzgründungsbeihilfe für Jungbäuerinnen und -bauern zählte die Landesregierung rund 3000 Förderanträge zwischen 2014 und 2022. Das erkläre auch, dass Oberösterreich im EU-Durchschnitt die jüngsten und motiviertesten Hofübernehmerinnen und -übernehmer habe, so Langer-Weninger.

Alle Fördermaßnahmen des Landes finden Landwirte in einer neuen Förderbroschüre "Zukunft ländlicher Raum" zusammengefasst.

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