Das ist ein Artikel vom Top-Thema:

Die Zukunft war noch nie so interessant wie heute

Versammlung
Helga Gebendorfer
am Freitag, 17.01.2020 - 07:15

Michael Horsch spricht beim Pfaffenhofener Kreisbauerntag über Visionen und Ansprüche.

Pfaffenhofen „Die Zukunft der Landwirtschaft war noch nie so interessant wie heute.“ Unter diesem Motto stand der Pfaffenhofener Kreisbauerntag. Die Veranstalter konnten dazu Michael Horsch, Geschäftsführer der Horsch Holding GmbH in Schwandorf, gewinnen.

BBV-Kreisobmann Manfred König freute sich, dass so viele Berufskollegen zur Veranstaltung gekommen waren. „Die momentane Gefühlslage der Landwirte lässt zu wünschen übrig“, teilte er zu Beginn mit. „Die Landwirtschaft ist ein Teil des Klimawandels – wir sind Mitverursacher, Betroffene und Vermeider“, erklärte er und bezeichnete es als „Sünde“, mehr Flächen stillzulegen als Lebensmittel zu produzieren. Notwendig ist für ihn eine nachhaltige Politik und ein fairer Umgang mit der Branche, „damit unser Nachwuchs die Höfe weiterführen möchte.“

Von den NGOs lernen

„Die Zukunft wird nicht einfach werden, doch es gibt durchaus Chancen und Möglichkeiten, wie die Landwirtschaft überleben kann“, war Referent Horsch überzeugt. Er sprach sich dafür aus, in Sachen Marketing von den NGOs zu lernen. „Werbekampagnen sind das A und O. Wir haben eine Macht und sollten dies konzentriert anpacken.“

Weiter lenkte der Redner den Blick auf die ständig steigende Weltbevölkerung und wies darauf hin, dass der Wandel der Ernährungsgewohnheiten die Landwirtschaft fordert und zwingt, neue Wege zu gehen. „Es wird nicht lange dauern, dann steht der Pflanzenburger ganz oben auf der Hitliste“, schilderte er die Entwicklung dieses Trends, wo die pflanzlichen Erzeugnisse tierische Produkte ersetzen.

Deshalb lautete sein Rat: „Setzen Sie in Ihrer Fruchtfolge nicht auf einen zu hohen Anteil für tierische Produktion.“ Bisher wurde nach dem Motto „Noch höhere Erträge und noch billiger erzeugen“ gearbeitet. „In Zukunft wird es um das Bedürfnis gehen, dass es allen gut geht – auch der Gesellschaft“, lautete seine Empfehlung.