Mühldorf a. Inn Bei der diesjährigen 11. bayerischen Wiesenmeisterschaft haben sich im Landkreis Mühldorf 27 Landwirte beworben. Der Wettbewerb wird von der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) und dem BUND Naturschutz (BN) seit 2009 gemeinsam in jeweils einer anderen Region Bayerns ausgerichtet.
Mit dem Wettbewerb sollen die Leistungen der Landwirte für den Erhalt der Artenvielfalt durch extensive, besonders umweltgerechte Bewirtschaftung von Wiesen und Weiden gewürdigt werden. Alle Wiesen sind ab Anfang Mai von der Landschaftsplanerin Inge Steidl begangen und mittels eines Punktesystems bewertet worden. Nicht nur die Artenvielfalt auf der Wiese, sondern auch Futterertrag und der kulturlandschaftliche Wert waren dabei Kriterien.
Unter die Lupe genommen
Die sechs im Sinne des Arterhalts besten Wiesen besucht jetzt eine Jury von Experten aus Landwirtschaft und Naturschutz, die sie noch genauer unter die Lupe nimmt. Gekürt werden die Preisträger dann später im Jahr bei einer Festveranstaltung am 28. September in Ramsau.
Von den ca. 2700 in Bayern heimischen Farn- und Blütenpflanzen kommt die Hälfte auf Dauergrünlandflächen vor. 53 % davon sind im Fortbestand bedroht. Von den Wiesenblumen abhängig sind auch eine Vielzahl von Insekten wie Wildbienen und Tagfalter.
Mehr Zeit aufgewendet
„Eine attraktive Förderung ist wichtig und muss noch weiter ausgebaut werden, denn die Landwirte verzichten durch die spätere Mahd und die reduzierte Düngung auf Ertrag und müssen mehr Zeit aufwenden, um etwa steile Hanglagen zu mähen“, erklärt Marion Ruppaner, Jury-Mitglied und BN-Agrarreferentin. Erhöhte Mittel für Vertragsnaturschutzmaßnahmen ermöglichen die Weiterbewirtschaftung artenreicher Wiesen und Weiden auch im Landkreis Mühldorf.