
Warngau/Lks. Miesbach - Gesundheit ist ein Thema, das momentan besonders bewegt. Beim Miesbacher Landfrauentag war dies allerdings nicht nur wegen des Coronavirus so. Auch das Hauptreferat beschäftigte sich mit dem Sachverhalt – im Bezug auf Menschen ebenso wie auf Tiere und den Zusammenhang beider. Das Thema: „Landwirtschaft zwischen Glück und Erschöpfung“. Im Rahmen gesellschaftlicher Aspekte wurde ein Appell an die Verbraucher gerichtet, die Leistungen der Landwirtschaft positiver wahrzunehmen.
Polemische Darstellung der Landwirtschaft
Dass der Wert bäuerlicher Betriebe auch in Zeiten, in denen die Landwirtschaft häufig polemisch dargestellt werde, weiter bestehe, betonte Miesbachs vormalige Bürgermeisterin Ingrid Pongratz. Die Betriebe würden sich sieben Tage die Woche bestens um ihre Tiere kümmern. „Ihr tut so viel für unser Oberland. Bleibt wie Ihr seid“, rief auch Otterfings scheidender Bürgermeister Jakob Eglseder den Landfrauen zu. Auch die Bayerische Bierkönigin Veronika Ettstaller lobte die Bäuerinnen: „Bei einem Hof steht immer eine starke Frau dahinter.“
Gute Stimmung des Bauern ist gut fürs Vieh
Die Stimmung in der Bauernfamilie sei für die Tiergesundheit wichtig, zeigte Lamminger auf. Oder direkt formuliert: „Wia da Herr, so‘s Gscher.“ Das sei nicht esoterisch und jeder hätte es auf dem eigenen Hof schon erlebt. Stress in der Familie würde sich auch auf die Tiere übertragen und deren Wohl negativ beeinflussen, so die Erfahrung der Referentin. Dabei riet sie zu einem achtsamen Umgang, zu einem Mehr an Kommunikation mit den Tieren, auch einmal zu einem Dankeschön an sie. „Es ist wichtig, die Kühe mit einzubinden. Das sind Eure Mitarbeiterinnen im Stall.“ Die Stimmung, die man aussende, komme zurück – im Stall ebenso wie im Alltag. Dementsprechend seien Streiks zwar gut, um ein Zeichen zu setzen. Für Veränderungen müsse man jedoch bei sich selbst anfangen, an kleinen Stellschrauben drehen. Bei der Bewältigung der Aufgaben würden wiederum die Tiere mit ihrer Energie helfen. „Ihr habt so viel Kraft und wenn sie Euch ausgeht, denkt daran, dass Ihr die Kraftspender im Stall stehen habt“, betonte Lamminger. Da sei etwas dran, war auch Hupfauers eigene Erfahrung.
Herausforderungen annehmen
Mitgestalten will auch eine junge Frau aus Großhartpenning: Anna-Elisabeth Obermüller. Sie hat jüngst ihre Ausbildung zur Hauswirtschaftsmeisterin abgeschlossen und wurde dafür beim Landfrauentag geehrt.