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WBV Bad Tölz-Wolfratshausen

Waldbau: Ein Jahr großer Veränderungen

Bad Tölz-Wolfratshausen
Ludwig Holly
am Montag, 02.12.2019 - 09:55

Vorstandwahlen und Jahresrückblick bei der WBV Bad Tölz-Wolfratshausen.

Dietramszell/Lkr. Bad-Tölz-Wolfratshausen - Dass eine gewisse Spannung bei der Jahreshauptversammlung im Saal lag, war nicht zu übersehen. Der Grund war schnell ausgemacht: Bei der Wahl zum 1. Vorsitzenden hat sich ein Mitglied entschieden, gegen den langjährigen Vorsitzenden Johann Killer aus Altkirchen zu kandidieren. Doch die große Mehrheit der Mitglieder zeigte sich mit der Arbeit von Killer zufrieden und so wählten sie ihn wieder mehrheitlich zum Vorsitzenden. Zum 2. Vorsitzenden wurde Hubert Köglsperger aus Egling/Lkr. Bad Tölz-Wolfratshausen und zum 3. Vorsitzenden der Geschäftsführer der WP Handels GmbH Peter Bonleitner gewählt.

„Das Jahr 2018 wird in die Geschichte unserer WBV als das Jahr der großen Veränderungen eingehen“, sagte Vorsitzender Killer in seinem Geschäftsbericht. Im trockenen Sommer nutzten die geringeren Niederschläge wieder dem Borkenkäfer. Nur durch konsequentes Fällen und Herausfahren des Holzes konnte Schlimmeres verhindert werden. „Unsere Mitglieder, aber auch die WBV-Mitarbeiter, die staatlichen Förster und die Presse mit ihrer Aufklärungsarbeit haben hier Unglaubliches geleistet“, so Killer.

Neuer WBV-Geschäftsführer

Auch bei der WBV gab es große Veränderungen. „Mit Florian Loher konnte ein hervorragender neuer WBV-Geschäftsführer eingestellt werden“, erklärte der WBV Vorsitzende. Mit Peter Bonleitner als Geschäftsführer der WP Handels GmbH und Conny Hausner als bewährte Bürokraft ist die WBV wieder bestens aufgestellt. Sehr wohl fühlen sich alle im neuen innovativen Holzbau der Geschäftsstelle, der im Juli 2018 feierlich eingeweiht wurde.

Mit 30 Schulungen und Fortbildungen, die gemeinsam mit den Förstern von den ÄELF Ebersberg und Holzkirchen durchgeführt wurden, konnten fast 900 Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer erreicht werden. Vorsitzender Killer dankte dem WBV-Beratungsförster Robert Nörr vom AELF Holzkirchen, der mit viel Engagement die Öffentlichkeitsarbeit der WBV macht und den Großteil der zahlreichen Schulungen vorbereitet und durchgeführt hat. Die WBV hat an zwei Messen teilgenommen und um die Probleme des Waldes besser in das öffentliche Bewusstsein zu rücken, über 70 politische Gespräche geführt.

Die Mitgliederzahl stieg weiterhin auf 1352 (2017: 1322) an. Die Mitgliederfläche beträgt 21 541 ha. Mit 28 Waldpflegeverträgen betreut die WBV 333 ha Waldfläche. 

Höchste Holzvermarktung seit drei Jahren

„Trotz des schwierigen Holzmarktes konnte die WBV die höchste Holzvermarktung der letzten drei Jahre erreichen“, berichtete Geschäftsführer Loher. So stieg die Holzmenge auf 126 530 fm bzw. 150.503 fm/rm/srm an (2017: 121.989 fm bzw. 157.333 fm/rm/srm).

Dabei setzte sich die Vermarktungsmenge  wie folgt zusammen:  Die Langholzmenge stieg wieder auf 16.478 fm (15 382 fm) an, wogegen die Kurzholzmenge mit 85.603 (85.825 fm) und die Papierholzmenge mit 4.375 rm (4.526 rm) praktisch konstant blieben. Mit 1.639 rm (862 rm) hat sich die vermarktete Staketenmenge fast verdoppelt. Stark angestiegen auf 10.193 fm (1926 fm)  ist die Industrieholzmenge. Stärker zurückgegangen auf 31.670 srm  (48.183 srm) ist dagegen die Hackschnitzelmenge. Die Laubholzmenge blieb mit 545 fm (629 fm) auf niedrigem Niveau.

Für Geschäftsführer Loher ist der Schadholzanfall in Mitteleuropa ohne Beispiel. Er übersteigt derzeit die Aufarbeitungskapazität und der Frischholzbedarf sei gegenwärtig gedeckt. Ein Ende sei nicht absehbar. „Die Preise für praktisch alle Sortimente habe ein Niveau erreicht, das in etwa dem Stand vom „Tiefstpreis-Jahr 2004“ entspricht. Nur beim Langholz und bei einigen Sondersortimenten können derzeit nach vorheriger Absprache mit der Geschäftsstelle bessere Preise erzielt werden“, erklärte der WBV-Geschäftsführer.

WBV-Vorsitzender Johann Killer dankte Josef Pallauf, der das Amt als Kassenwart niederlegte, das er mit großer Sorgfalt und viel Einsatz über 35 Jahre lang vorbildlich führte.
Viel Lob bekam die WBV auch von der Bürgermeisterin von Dietramszell Leni Gröbmaier: „Die Vorstandschaft hat sehr professionell gearbeitet und eine ausgezeichnete Öffentlichkeitsarbeit gemacht“.

Auch dem Landrat des Lks. Bad Tölz-Wolfratshausen Josef Niedermaier sind der Wald und der bäuerliche Besitz sehr wichtig. Und er appellierte an die Waldbesitzer gemeinsam aufzutreten: „Auch wenn es manchmal unterschiedliche Meinungen gibt, so müssen sich die  WBVs geschlossen zeigen, denn alle, die uns nicht so gut gesinnt sind, warten nur auf Uneinigkeiten“.