
Die Feldlerche gehört zu den bekanntesten Singvögeln in Deutschland. Dennoch ist sie in ihrem Bestand bedroht und steht deshalb auf der Roten Liste.
Bei einer Felderbegehung von Lerchenschutzfeldern mit den Biomalzlieferanten für die Brauerei Stein bezeichnete der Geschäftsführer des Landschaftspflegeverbandes Traunstein, Jürgen Sandner, die Feldlerche als „Charaktervogel unserer Kulturlandschaften“. Dieser ist auf die Rücksichtnahme der Landwirte angewiesen, brauchen sie doch wenig bewachsene, flache Böden zum Brüten. „Zudem sollten in der Nähe möglichst viele Wildkräuter blühen, die von reichlich Insekten besucht werden, mit denen sie den Nachwuchs füttern“, sagte Sandner.
Auf Bio-Ackerflächen sei das oft ganz ohne separate Blühstreifen der Fall. Darum freut sich Sandner, dass sich heuer sechs von 17 Biobraugersten-Bauern der Ökomodellregion Waginger See-Rupertiwinkel an diesem Schutzprogramm der Lerche beteiligen und in ihren Kornfeldern „Lerchenfenster“ angelegt haben. Pro Hektar solle man zwei Flächen einrichten und einen Abstand zu den Fahrgassen halten. So verhindere man, dass Füchse die Fenster aufsuchen. Zudem sei ein großer Abstand zum Feldrand, zu Gehölzen, Gebäuden oder Strommasten einzuhalten. „Unter anderem nutzen Greifvögel diese Strukturen als Ansitzwarte für die Jagd.“ Weiter solle man zum Schutz der Lerchen auf Striegeln zwischen Anfang April und Mitte Mai verzichten, später ausreichend Abstand zum Lerchenfenster halten.
Brachfläche im Getreideacker
Das Lerchenfenster hat also nichts mit Glas zu tun. Denn es handelt sich einfach um eine rund 20 m2 große Brachfläche mitten im Getreideacker, also um eine Art Bett im Kornfeld für die Vögel.
Vor allem in Feldern mit Biobraugerste
Die Lerchenfenster befinden sich vorwiegend auf Böden, auf denen die Bauern Bio-Braugerste anbauen. Schilder weisen auf diese Partnerschaft hin. Biobauer Andreas Huber aus Wonneberg schlug vor, diesen Schildern eine Lerchenskulptur aufzusetzen, um verstärkt auf die Initiative aufmerksam zu machen. Auch mit dem Anbringen eines Lerchenbildes auf dem Flaschenetikett der Biobiere könne dies erreicht werden, meinte Huber beim ersten Bio-Gerstenfeld bei Georg Plantaler.
Einbindung der neuen Ökomodellregion Inn-Salzach
Berger-Stöckl stellte die Einbindung der neuen Ökomodellregion Inn-Salzach in mehrere Kooperationsprojekte der Region Waginger See vor, so bei der Biobraugerste, beim Biosenf oder beim Biomüsli, weil zu dieser Feldbegehung auch der Vorsitzende Ökomodellregion Inn-Salzach, Burgkirchens Bürgermeister Johann Krichenbauer und die Projekt-Koordinatorin des Deutschen Verbandes für Landschaftspflege, Carolin Schaber, neu hinzukamen.
„Für ein paar Meter hebt er die Sämaschine an. Die spätere Brachfläche dient dem etwa 18 cm großen Ackervogel als Biotop.“