
Kein Wolf, kein Bär, kein Goldschakal: Ein Hund soll es gewesen sein, der am Wochenende vom 12./13. August zwischen Enningalm und Stepbergalm fünf Schafe der Weidegenossenschaft Garmisch gerissen hat. Zu diesem Ergebnis kam jetzt das vom LfU beauftragte Senckenberg-Institut nach Abschluss der DNA-Analysen des eingeschickten Probenmaterials.
Wie das LfU gestern außerdem in einer Presseerklärung mitteilte, soll ein Hund auch schon für einen Riss im selben Gebiet am 05. Juli identifiziert worden sein. Für einen weiteren Riss Mitte Juli zwischen Brünstlkopf und Notkarspitze könne dagegen kein Verursacher festgestellt werden, heißt es auf Wochenblatt-Nachfrage: „Zum Zeitpunkt der Meldung lag der Todeszeitpunkt bereits so weit zurück, dass der Zustand des Kadavers eine Ermittlung der Todesursache nicht mehr zuließ“, sagte ein Sprecher.
Elisabeth Ostler betreibt mit ihrem Mann Hermann seit 33 Jahren die Stepbergalm. Herman Ostler ist auch der Hirte der Weidegenossenschaft Garmisch, die ihre 400 Schafe nach den Rissen zwischenzeitlich bei ihm auf der Stepbergalm zusammengetrieben hat, bevor es für die Tiere – weit vor der Zeit – ganz ins Tal hinunter ging.
Weidetierhalter sind skeptisch
Dass ein wildernder Hund die Schafe gerissen haben soll, können die beiden nicht glauben. „Das erste Schaf habe ich gefunden“, sagt Elisabeth Ostler, es sei am 12. August „weit vom Gipfel heruntergesprengt, weg von der Herde“ aufgetaucht. „So wildert kein Hund“, meint sie – und auch kein einzelner Wolf, sondern eher zwei.
„25 Kilometer von uns entfernt reißen zwei junge Wölfe Weidetiere und bei uns soll es ein Hund sein? Das ist schwer zu glauben“, sagt sie. Einen wildernden Hund, meint Elisabeth Ostler, „hätten doch auch unsere Jäger schon gesehen“. Besonders stutzig macht sie, dass das LfU am Telefon gesagt habe, im Fall des ersten gefunden Schafes ergaben die DNA-Analysen auch noch Dachs.
Ob Hund oder Dachs – weitere Sicherheit könnte das Analyseergebnis einer Kontrollprobe bringen, die die Weidetierhalter zeitgleich an ein anderes forensisches Institut geschickt haben. Dieses Institut soll auch Fressnachfolger und Wolfshybriden klarer identifizieren können. Außerdem stehen noch die DNA-Analysen der Risse vierer Schafe auf der Gießenbachalm vom 17. August aus und der Riss eines Jährlingsschafes auf der Friederalm vom 21. August.