München-Aubing - Leicht haben es die Bauern derzeit nicht, denn ihr Wirtschaften wird öffentlich diskutiert und kritisiert. Da muss man dagegen halten, das Gespräch mit den Städtern und Kritikern suchen und ihnen erklären und zeigen, wie das Arbeiten auf den Höfen wirklich ist, so die Meinung einiger Münchner Landwirte, die bereits in der 19. Folge das Aubinger Höfefest veranstalteten.
Wer hier im Dorfkern von Aubing spazieren geht, fühlt sich nicht wie in einer Großstadt, sondern durch die alten Häuser und Bauernhöfe wie in einem Bauerndorf. Die Ortsmitte ist bisher von der regen Bautätigkeit verschont geblieben.
Ein solches Ambiente eignet sich natürlich hervorragend für ein Höfefest, das im Rahmen des bundesweiten Aktiontags „Tag der Regionen“ stattfand. In diesem Jahr war der „Metzgerhof“ der Familie Oberhauser wieder der Mittelpunkt der Veranstaltung.
Die Familie hatte mit Unterstützung durch die umliegenden landwirtschaftlichen Betriebe das Fest organisiert. „Das traditionelle Fest wurde im Jahr 1999 an unserem Hof gestartet und ist dann leider vom Hof abgewandert. Jetzt habe ich ganz frisch meinen Agrarbetriebswirt in Rottalmünster gemacht und die Veranstaltung an den Hof zurückgeholt. Wir müssen den Städtern zeigen, wie Landwirtschaft funktioniert“, erklärte der 23-jährige Junglandwirt Sebastian Oberhauser.
Unterstützung bekam er auch vom Aubinger Madl- und Burschenverein, die für das leibliche Wohl der Gäste sorgten. Für zünftige Unterhaltungsmusik sorgten die „Wiesn Buam“.
Der BBV war mit einem Infostand vertreten, an dem die Besucher kompetente Antworten von den Fachexperten, unter ihnen auch die Münchner Kreisbäuerin Sonja Dirl, auf alle ihre Fragen bekamen. Auf dem Stand dabei war auch Olaf Keser-Wagner, einer der Initiatoren des Vereins „Erfahrungsfeld-Bauernhof“, der Methoden aufzeigt, wie der Dialog zwischen Landwirten und Verbrauchern verbessert werden kann. Natürlich war auch für die kleinsten Gäste ein buntes Programm geboten: von Alpakas über Hüpfburg bis zum Schlepper. Am Stand von Demeter-Imker Herbert Lehner hatten die Besucher die Gelegenheit, sich ausführlich über Bienen zu informieren und regionale Erzeugnisse einzukaufen. Im Naturschutzgebiet „Aubinger Lohe“ finden die Bienen von Lehner ausreichend Pollen für den Honig.
Auch das Referat für Stadtplanung und Bauordnung der Landeshauptstadt unterstützte wie jedes Jahr die Veranstaltung und informierte über ihre Projekte „Münchner Grüngürtel-Landwirte“ und „Münchner Krautgärten“. „Die Parzellen zur Selbstbewirtschaftung für den Anbau von Gemüse werden von der Bevölkerung stark angenommen und nachgefragt“, erklärte der Ansprechpartner bei der Stadt Hans Ernstberger.