Auch aus dem Freistaat machten sich Landwirte mit ihren Traktoren auf dem Weg zur Großkundgebung vor dem Bundeskanzleramt in Berlin. In vielen Gemeinden und Städten Bayerns fanden ebenfalls Mahnwachen und Demonstrationen statt. In München reihten sich knapp 50 Traktoren am Odeonsplatz unweit des Landwirtschaftsministeriums aneinander und rollten zur Münchner SPD-Zentrale.
Vor der Bayerischen Staatskanzlei rief „Land schafft Verbindung“ (LsV) zu einer fünftägigen Mahnwache auf. Landwirte aus dem gesamten Freistaat seien hierfür nach München angereist, sagte Andreas Bertele, Sprecher von LsV Oberbayern, dem Wochenblatt. Die Mahnwache bezeichnete er als „wichtiges politisches Zeichen“.
Auf Nöte der Landwirte aufmerksam machen
Bäuerin Martina Rötzer, die aus dem Landkreis Cham anreiste, stimmte dem zu. Es gehe darum, auf die Nöte und Sorgen der Landwirte aufmerksam zu machen. Seine Wirkung verfehlte der Protest nicht: Auch Bayerns Staatsministerin Michaela Kaniber (CSU) besuchte die Mahnwache in München und übte scharfe Kritik an Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD): Der Freistaat habe ein Volksbegehren hinter sich, welches nach Kanibers Worten „in der Schärfe kaum zu überbieten“ sei.
Es brauche nun, so Kaniber, „keine Bundesministerin Schulze, die dann nochmals eines on top draufsetzt“. Der Freistaat habe in der Diskussion „viel erreicht“, auch weil Bayerns Ministerpräsident Markus Söder ihren Worten zufolge bei der Bundeskanzlerin „ein ernstes Wort“ in Sachen Aktionsprogramm Insektenschutz des Bundes eingelegt habe.
In ganz Bayern demonstrierten Bäuerinnen und Bauern gegen das Aktionsprogramm Insektenschutz des Bundes. In unserer Bildergalerie zeigen wir Eindrücke von den Protesten:
Landwirte demonstrieren gegen Insektenschutzgesetz


















Unter dem Motto „Wir brennen für Landwirtschaft und Insektenschutz“ organisierten auch der Bayerische Bauernverband und Landwirte in ganz Bayern Mahnfeuer als Zeichen des Protests. Der Präsident des Bayerischen Bauernverbandes, Walter Heidl, betonte bei einer Mahnwache im niederbayerischen Ganacker (Lks. Dingolfing-Landau): „Wir fordern Kooperationen statt Verbote. Der Insektenschutz geht nur miteinander.“
Kooperation statt Verbot gefordert
Im unterfränkischen Schweinfurt fuhren 40 Schlepper zur CSU-Bezirksgeschäftsstelle, um mit der örtlichen Bundestagsabgeordneten Anja Weisgerber zu diskutieren. Die CSU-Politikerin sagte, dass der Gesetzentwurf der Umweltministerin „über die vereinbarten Eckpunkte“ hinausgehe. Der Schwerpunkt des ursprünglichen Entwurfes sei auf Verboten und Ordnungsrecht gelegen.
In Schwaben entzündeten viele Familien auf dem eigenen Hof ein Mahnfeuer. Es brauche Kooperationen statt Verboten, forderten sie.