Dietramszell/Lkr. Bad Tölz – Wolfratshausen Die planmäßige Waldpflege sei nach zwei Jahren mit wenig Borkenkäfer und Sturm zu forcieren. Jetzt spräche auch der Holzpreis für die Durchforstung, ist sich Robert Nörr vom AELF Holzkirchen sicher. Als Beratungsförster der WBV Wolfratshausen lud er daher zusammen mit dem WBV-Geschäftsführer Florian Loher die Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer zu einer Schulungsveranstaltung ein, wie dabei am besten zu verfahren ist.
Ganz im Mittelpunkt der Veranstaltung stand die Aushaltung von Langholz. „Wann immer es möglich ist, sollte man Langholz machen, denn die Wertschöpfung ist besser und die regionalen Säger brauchen es“, erklärte der WBV-Vorsitzende Johann Killer. Da eine gute Bestandsvorbereitung und die richtige Sortierung bei der Langholzaushaltung besonders wichtig sind, traf man sich im Wald von Landwirt Hans Seitner, um die wichtigsten Punkte zu besprechen.
Nichtstun verursacht die größten Schäden
Schäden an anderen Bäumen können auch beim Rücken von Langholz vermieden werden, wenn eine gute Feinerschließung mit geraden Gassen vorhanden ist, denn mit einem 20 m langen Stamm kommt man nicht so leicht um eine Kurve. Beim Fällen sollte man in erster Linie auf die starken, hiebsreifen Bäume gehen, empfahl Förster Nörr.
Viele Waldbesitzer haben Angst, dass bei deren Entnahme zu große Schäden entstehen, wenn sie inmitten einer höheren Naturverjüngung stehen. Diese Befürchtung konnte Nörr aber entkräften. Wichtig ist, dass die große Krone, welche die größten Schäden macht, immer auf der Rückegasse landet. Sind einzelne andere Bäume im Weg, dann müssen auch diese für die Bildung einer „Seillinie“ entnommen werden. Und manchmal geht es nur mit Unterstützung einer Seilwinde. „Schäden an Naturverjüngungen sieht man bei professioneller Vorbereitung und Durchführung schon nach wenigen Jahren nicht mehr und außerdem entstehen die größten Probleme durch Nichtstun“, so der Waldexperte.