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Belastete Erdbeeren

Pestizide in Erdbeeren? Scharfe Kritik an Untersuchung des BUND

Erdbeere
Jonas Voss
Jonas Voss
am Freitag, 09.06.2023 - 15:29

Der Industrieverband Agrar greift die Veröffentlichung zu Pflanzenschutzmitteln in Erdbeeren an und spricht von „Halbwahrheiten“.

München - Die Kritik an einer vom BUND zu Wochenbeginn veröffentlichten Mitteilung über Pestizidbelastung in Erdbeeren reißt nicht ab. Nachdem mehrere Behörden bereits Entwarnung hinsichtlich der Schadstoffbelastung in dem Beerenobst gaben, hat nun auch der „Industrieverband Agrar“ (IVA) eine scharfe Antwort auf die BUND-Veröffentlichung formuliert.

In einer Pressemitteilung des Industrieverbands heißt es, der BUND mische „einen bewährten Kampagnen-Cocktail aus Pseudowissenschaft, Weglassen relevanter Informationen, Halbwahrheiten und überdrehter Wortwahl. Dass es gesetzlich festgelegte Höchstgehalte gibt, erfuhr der interessierte Leser der BUND-Pressemitteilung nicht.“ Es habe sich um den Versuch gehandelt, den Medien eine Story zu verkaufen.

Erdbeeren sollen mit Rückständen von Pflanzenschutzmitteln belastet sein

Zum Hintergrund: Die Naturschutzorganisation BUND veröffentlichte in einer Mitteilung mit dem Titel „Besser ohne Gift“ Ergebnisse einer Untersuchung, wonach etliche Erdbeeren mit Rückständen verschiedener Pflanzenschutzmittel belastet sein sollen. Diese Meldung wurde von vielen Print- und Onlinemedien aufgegriffen und sorgte für Verunsicherung unter Verbrauchern.

Die Mitteilung zitiert den IVA-Geschäftsführer Martin May mit den Worten: „Ob dem BUND bewusst ist, mit seiner Kampagne zum Wegwerfen einwandfreier Lebensmittel beigetragen zu haben? Diese Panikmache schießt über das Ziel hinaus – um jede Schale Erdbeeren, die infolge der Kampagne unverzehrt im Abfall landete, ist es einfach nur schade.“ Im Obst- und Gemüsebau, egal ob bio oder konventionell, gehe es nicht ganz ohne chemische Pflanzenschutzmittel. Die Anbauer müssten ihre Ware mit Fungiziden vor Pilzbefall schützen – ein Befall, der sonst gefährliche Pilzgifte (Mykotoxine) im Erntegut hinterlassen könne.

IVA kritisiert BUND für Kampagne scharf

Der IVA erklärt in seiner Pressemitteilung, „mit der giftigen Rhetorik seiner seit Wochenanfang laufenden Kampagne #BesserOhneGift führt sich der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschlands (BUND) selbst ad absurdum, indem er zu einer verbalen Vergiftung der Debatte um die Zukunft der Landwirtschaft beiträgt.“ Beteiligte aus Landwirtschaft, Umweltschutz und Industrie seien in ihrem Dialog schon viel weiter gewesen, etwa in der gemeinsamen Arbeit der Zukunftskommission Landwirtschaft (ZKL). 

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