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Waldbau

Pakt für den Zukunftswald

Waldbau
Dr. Monika Konnert
am Montag, 30.12.2019 - 09:48

WBV und Forstverwaltung Traunstein wollen stärker zusammenarbeiten.

Tacherting/Lks. Traunstein - Die Waldbesitzervereinigung (WBV) Traunstein und das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Traunstein wollen in Zukunft noch stärker zusammenarbeiten. Dazu haben der 1.Vorsitzende der WBV Traunstein Werner Schindler und Alfons Leitenbacher, Leiter des AELF vor herbstlicher Waldkulisse bei Tacherting einen Kooperationsvertrag unterzeichnet. Seitens der WBV waren auch der zweite Vorsitzende Andreas Vorderhuber, Geschäftsführer Jan Röder und Vorstandsmitglied Josef Wastlschmid bei der Unterzeichnung dabei.

„Wir möchten unsere Waldbesitzer bestmöglich bei der Pflege und Bewirtschaftung ihrer Wälder unterstützen und als erster Ansprechpartner in allen Fragen zu Wald- und Forstwirtschaft wahrgenommen werden,“ sagte Leitenbacher. Denn die Folgen des rasant fortschreitenden Klimawandels in Form vermehrter Stürme, Trockenschäden und Schädlingsbefall fordern in Zukunft ein verstärktes gemeinsames Wirken von Staat und Selbsthilfeorganisationen wie die WBV. Die Weichen dafür hat die Bayerische Staatsregierung zusammen mit den Interessensvertretungen der Waldbesitzer im vergangenen Jahr mit einem neuen Waldpakt zur „bestmöglichen Unterstützung der Waldbesitzer und Daseinsvorsorge für die Bevölkerung“ gestellt.

Forstlichen Bildungsniveau heben

Als wichtige Arbeitsfelder der vereinbarten Kooperation nannte Schindler die Hebung des forstlichen Bildungsniveaus bei den Waldbesitzern und den Organen der WBV, die Förderung des Mischwaldgedankens und des Waldumbaus im Klimawandel, den Einsatz für waldverträgliche Wildbestände und die Abstimmung bei der Bewältigung von Krisensituationen.

Konkret vereinbart wurde eine bessere Abstimmung bei sinnvollen Strategien zur Mobilisierung der Waldbesitzer und zur Beschleunigung des Waldumbaus, der Ausbau der Fortbildungsangebote für Waldbesitzer und die enge Zusammenarbeit bei der Aufklärung der Jagdgenossenschaften zur zentralen Rolle angepasster Rehwildbestände für die  Entwicklung zukunftsfähiger Mischwälder.

Koordiniert werden soll die enge Zusammenarbeit zwischen AELF und WBV von Petra Bathelt. Sie ist auch bisher schon Beraterin der WBV und gleichzeitig Leiterin des Forstreviers Altenmarkt und wird einen Teil ihrer Arbeitszeit dafür einbringen. Ursprünglich war vorgesehen, diese Funktion im Zuge des Stellenabbaus 2019 auslaufen zu lassen. Die prekäre Situation der Wälder als Folge des Klimawandels führte in dieser Sache allerdings zu einem Umdenken.