Die Lage auf dem Ferkelmarkt ist inzwischen etwas entspannter. Das stellte Siegfried Ederer, Vorsitzender des Fleischerzeugerrings Oberbayern-West Pfaffenhofen (FER) und zugleich Vorsitzender der Abteilung Ferkelerzeugung, bei der digitalen Mitgliederversammlung fest. „Der Ferkelpreis erholte sich in drei Schritten langsam von einem unterirdischen Niveau.“
Dramatischer Preisverfall für die Ferkelerzeuger

Die Warteschlangen in den Schlachtbetrieben nahmen dramatische Folgen an und wirkten sich auch mit einem drastischen Preisverfall auf die Ferkelerzeuger aus. „Weniger Umsatz bedeutet weniger Gewinn, und das bei steigenden Futterkosten.“ Im Großen und Ganzen konnten nach seinen Angaben trotzdem alle Ferkel abgesetzt werden. „Dank der Solidarität der Mäster klappte die Ferkelabnahme.“
Kopfzerbrechen bereiteten Ederer die gesetzlichen Rahmenbedingungen und bevorstehenden Herausforderungen für die Ferkelerzeuger. Dazu zählte er Klimaschutz und Tierwohl, Tierschutznutzierhaltungsverordnung und Düngeverordnung und befürchtete weitere Betriebsaufgaben. Er war überzeugt: „Bayerische Ferkel werden irgendwann ein knappes Gut werden. Das wird nicht mehr so lange dauern.“
Nischenmärkte bleiben beispielsweise Betriebe mit Metzgervermarktung und Haltung von Strohschweinen. „Die Branche, allen voran der Lebensmitteleinzelhandel, muss sich ihrer gegenseitigen Verantwortung klar werden. Leider ist das in den Köpfen noch nicht angekommen.“
Ein Ausnahmejahr erlebt
Die Leistungsergebnisse im abgelaufenen Wirtschaftsjahr 2019/2020 in Oberbayern-West stellte Clara Späth vom Fachzentrum für Schweinezucht und -haltung in Töging vor. „Wir blicken auf ein Ausnahmejahr zurück – was die Preise und Wirtschaftlichkeit angeht. Mittlerweile sind wir auf einem geringen Niveau gelandet.“