Neunburg v.W. - Die Erzeugergemeinschaft für Qualitätskartoffeln Neunburg v.W./Nabburg feierte am 16. März im Panoramahotel Gütenland (Stadt Neunburg v.W.) das 50-jährige Bestehen. Sie gehört damit zu den ältesten Erzeugergemeinschaften in Bayern. Vorsitzender Josef Reitinger (Thanstein) vertritt derzeit 40 Landwirte, die die Chipsfabrik Lorenz-Bahlsen in Neunburg vorm Wald mit jährlich 16 000 t Kartoffeln beliefern und dafür 17 € für den Doppelzentner bekommen. Zur Zeit der Gründung der Erzeugergemeinschaft betrug die Kartoffel-Anbaufläche im Landkreis Schwandorf 6333 ha, heute sind es nur noch 995.
„Unsere Zukunft hängt davon ab, wie wir die Bewässerung der Felder hinbekommen“, ist sich Josef Reitinger bewusst. Er setzt die Hoffnung auf die Ergebnisse einer in Auftrag gegebenen Machbarkeitsstudie, die Lösungen aufzeigen soll, wie sich in den Wintermonaten Wasser für den trockenen Sommer aufstauen lässt.
Leitender Landwirtschaftsdirektor Georg Mayer blickte in seiner Festrede zurück auf die Gründung der Erzeugergemeinschaft, die in ihrer Blütezeit 250 Mitglieder zählte. Anlass sei damals die Ansiedlung der Veredelungsfirma Flessner (heute Lorenz-Bahlsen) gewesen, die 1968 im Neunburger Industriegebiet ein weiteres Werk errichtete und mit dem Bau einer eigenen Kläranlage (1993) und einer Biogasanlage (2006) den Standort langfristig sicherte. Georg Mayer erinnerte an Namen wie Alois Ring, Alois Deml, Franz Schanderl, Bernhard Koch und aktuell Matthias Kick, die als Leiter der Kartoffelabteilung Kontakt zu den Lieferanten hielten.
Qualität ist oberste Maxime
Gründungsvorsitzender der Erzeugergemeinschaft war Johann Gleixner aus Pingarten, dem Michael Prey (Zeitlarn), Anton Scherr (Katzdorf), Herbert Hauser (Kitzenried) und vor sechs Jahren Josef Reitinger aus Berg bei Thanstein folgten. Direktor Georg Mayer war als „fachlicher Begleiter“ bei den Vertragsverhandlungen mehrmals mit dabei und erinnert sich an „sehr harte, aber stets fair geführte Auseinandersetzungen“.
Die Qualität der Kartoffeln sei dabei immer „oberste Maxime“ gewesen, so der Leiter des Landwirtschaftsamtes. Als wesentliches Kriterium nennt Mayer die Auswahl der Sorte. Mit einem Anteil von über 50 % habe sich die „Saturna“ über Jahrzehnte hinweg behauptet. Dass die Kartoffel „weiblich“ ist, verraten die weiteren Sortennamen: Irmgard, Maritta, Hertha, Carina, Rita oder Lady Rosetta.