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Holzmarkt

Holzversteigerung: Stolze Braut kommt aus Tirol

Wertholz-Submission_sas
Ludwig Holly
am Montag, 06.04.2020 - 12:20

Ahorn- und Eichenholz erzielen Spitzenpreise bei der Oberland-Wertholzsubmission der WBV Holzkirchen/Deutlich mehr Bieter

Beuerberg/Lks. Bad Tölz-Wolfratshausen Sehr zufrieden mit der Oberland-Wertholzsubmission war wieder die WBV Holzkirchen, die zusammen mit dem Landwirtschaftsamt die Veranstaltung zum 22. Mal, glücklicherweise noch vor der Kontakteinschränkung, ausrichtete.
Vier Forstzusammenschlüsse aus Oberbayern, nämlich die WBV Holzkirchen, Wolfratshausen, Weilheim und Ebersberg, die städtische Forstverwaltung München und vier Forstbetriebe der Bayerischen Staatsforsten hatten 449 fm (2019: 426 fm) wertvolles Laub- und Nadelholz auf den Submissionsplatz am Starnberger See angeliefert. Davon fanden immerhin 90 % (84 %) einen Käufer.

Tirol vermarktet über WBV Holzkirchen

„Ich freue mich, dass auch Tirol wieder über uns vermarktet hat. So ist auch heuer wieder eine attraktive Angebotsmenge zustande gekommen“, betonte Gerhard Penninger, Geschäftsführer der WBV Holzkirchen. Diesmal präsentierte er die Submissionsergebnisse allerdings zum letzten Mal, denn er beendet nach 26 Jahren erfolgreicher Geschäftsführung seine Tätigkeit bei der WBV und wechselt als Verkäufer zu einem Holzindustriebetrieb in Tirol.

Insgesamt wurden 17 (15) Baumarten angeboten. Mit 175 fm war die Eiche wieder am stärksten vertreten, gefolgt von Bergahorn (101 fm) und Fichte (81 fm). Auch einige seltenere Baumarten waren dabei: Birne (0,12 fm), Eibe (1,97 fm), Walnuss (2,88 fm). Den größten Teil stellte mit 130 fm (149 fm) wieder die WBV Holzkirchen. 40 (2019: 29) Bieter aus dem gesamten Bundesgebiet, aus Österreich und sogar aus Frankreich beteiligten sich an der Submission. Einen Zuschlag erhielten 35 (26) Bieter.
Die „Braut“, also der Stamm mit dem Höchstgebot je fm, war wie in den Jahren zuvor ein Bergahorn. Der Stamm mit 1,15 fm und dem stolzen Preis von 4290 €/fm (1288 €/fm) kam aus der Nähe von Kufstein in Tirol.

Bergahorn ganz vorne

Der mit 5680 € (2061 €) teuerste Stamm mit 2,15 fm war ebenfalls ein Bergahorn aus Tirol. Aber auch ein Waldbesitzer der WBV Holzkirchen aus dem Isarwinkel stand auf dem „Siegertreppchen“: Er erzielte für seinen Bergahorn das dritthöchste Gebot je Festmeter und mit 4415 € auch den dritthöchsten Gesamtpreis.

Im Schnitt konnte die Eiche mit 455 €/fm (407 €/fm) weiter zulegen. Das gleiche gilt für den Bergahorn: 613 €/fm (360 €/fm). „Das sind die höchsten Durchschnittspreise für diese beiden Baumarten seit Bestehen der Submission“, so Penninger. Auch die Erlöse für Fichte mit 255 €/fm (223 €/fm) und Tanne mit 157 €/fm (122 €/fm) tendierten nach oben. Die Problemart Esche („Eschentriebsterben“) sank dagegen auf 148 €/fm (185 €/fm). Keinen Käufer fanden die 3 fm Schwarzerle.
„Über die OLWS konnten unsere Waldbesitzer für die meisten Baumarten wieder deutlich höhere Preise erzielen als an der Waldstraße. Für 40 Stämme wurden sogar jeweils mehr als 1000 Euro erlöst“, war der WBV-Geschäftsführer zufrieden und Vorsitzender Michael Lechner sagte: „Die Ergebnisse der Submission sind wirklich ein Lichtblick in dem aktuell schwierigen Holzmarktumfeld.“ Dem schloss sich Forstdirektor Christian Webert vom Amt in Holzkirchen an.
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