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Molkereigenossenschaft

Hohe Investitionen in die Molkerei

Milch
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Redaktion Wochenblatt
am Freitag, 28.05.2021 - 11:16

Die Molkereigenossenschaft Berchtesgadener Land zahlt trotz großer Investitionsprojekte weiterhin höchste Milchpreise.

Piding Besondere Zeiten verlangen besondere Lösungen. So hielt die Genossenschaft Milchwerke Berchtesgadener Land Chiemgau eG Ende April ihre 88. und 89. Generalversammlung in der Chiemgau-Sportarena in Ruhpolding via Autokino ab. Die Landwirte folgten einzeln im Auto den Ausführungen von Vorstandsvorsitzendem und Geschäftsführer zur wirtschaftlichen Entwicklung der heimischen Molkerei. Trotz hoher Investitionen konnte die Spitzenposition beim Milchpreis 2020 gehalten werden. Gestochene Bilder von den Präsentationen lieferte eine LED-Leinwand. Der Ton wurde via Radiofrequenz in die Autos transportiert. Statt Popcorn gab es ein Lunchpaket, FFP2-Masken und Fähnchen zur Abstimmung.

Jahrzehntelang mit vollem Engagement eingesetzt

Auf der 88. Generalversammlung der Molkerei Berchtesgadener Land wurden alle zur Wahl und Wiederwahl Anstehenden in Vorstand beziehungsweise Aufsichtsrat gewählt. Josef Siglreithmayr aus Traunreut, der fast 30 Jahre die Geschicke der Molkerei als Aufsichtsratsvorsitzender begleitet hatte, wurde verabschiedet. Bernhard Pointner, Geschäftsführer der Molkereigenossenschaft, lobte die allzeit konstruktive Zusammenarbeit mit dem Aufsichtsratsvorsitzenden und bedankte sich für das jahrzehntelange Engagement Siglreithmayrs für die Molkerei sowie für den Frischdienst Berchtesgadener Land. Symbolisch überreichte er ihm ein Bild mit Luftaufnahmen der Molkerei von 1990 und heute.

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Als Nachfolger wurde Anton Berger aus Teisendorf, als Vertreter Michael Holzmann aus Grabenstätt gewählt. Anton Berger führte als neuer Aufsichtsratsvorsitzende dann durch die Tagesordnung der 89. Generalversammlung, die nach 10 Minuten Pause im Anschluss an die 88. Generalversammlung abgehalten wurde.

In den beiden zurückliegenden Geschäftsjahren 2019/2020 konnte die Genossenschaft erneut wichtige Etappenziele erringen. „Ob Plastikreduzierung, Tierwohlbemühungen oder der Einsatz von fair gehandelten Zutaten – unsere Philosophie trifft den Zeitgeist, ermöglicht höhere Abgabepreise und damit letztendlich überdurchschnittliche Milchpreise für uns Bauern“, sagte Andreas Argstatter, Vorstandsvorsitzender der Molkereigenossenschaft. Wie schon in den Vorjahren führt die Molkerei die Milchpreistabelle in Deutschland und Österreich an. So lag der Milchpreis der Molkerei Berchtesgadener Land 2020 bei durchschnittlich 42,11 ct/kg brutto bzw. 54,66 ct/kg brutto für Biomilch.

Pandemie führt nicht zu Produktionsausfällen

Argstatter betonte, dass es dank dem umsichtigen Verhalten aller Mitarbeiter und der Landwirte gelungen sei, dass Corona in der Molkerei zu keinen Produktionsausfällen geführt hat. Zusammen mit der Produktionsverlagerungen von Gastro-Großgebinden hin zu Verbrauchergebinden sei es gelungen, die täglich rund 1 Mio. kg angelieferte Milch in Piding auch in diesen herausfordernden Zeiten das ganze Coronajahr hindurch komplett zu verarbeiten.

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Im laufenden Jahr werden erstmals in der Firmengeschichte 50 Mio. € in nur einem Jahr in die Molkerei investiert. Der Löwenanteil des Investitionspakets fließe dabei in die neue Glasabfüllanlage, mit dem der Trend nach Mehrwegpackungen weiterhin bedient werden soll, erklärte der Geschäftsführer. Denn nachhaltiges Wirtschaften ist erklärtes Ziel der Molkerei. Mit der Entscheidung für Bewegungsprämien, die 2017 als Laufstall-, Laufhof- und Weideprämien eingeführt worden seien, habe die Molkerei die richtigen Weichen gestellt. Heute treiben rund 1000 Landwirte der Genossenschaft ihre Kühe wieder auf die Weide. Das erzeuge ein idyllisches Landschaftsbild – wichtig für eine Tourismusregion und gut für das Klima. Denn mit den Tritten und Rupfen förderten die Kühe den Humusaufbau und damit die CO2-Bodenbindung.

Artikel auf Basis einer Pressemitteilung der Genossenschaft Milchwerke Berchtesgadener Land Chiemgau eG