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Markus Söder pflanzt Bäume

Für den Klimawandel wappnen: Söder erklärt den Wald zur Chefsache

Markus Söder im Forst
Wolfgang Piller
Wolfgang Piller
am Mittwoch, 17.05.2023 - 22:15

Bayerns Ministerpräsident erklärt den Wald zur Chefsache und Bayerns Staatswald zum Klimawald. Der Waldumbau ist das Thema der Stunde.

Am heutigen Tag tritt der Wald aus seinem Schattendasein heraus: Die Sonne schiebt sich an den Wolken vorbei und Bayerns Ministerpräsident Markus Söder macht die heimischen Wälder zur Chefsache. Dass dies nötig ist, liegt allerdings nicht an zu wenig Sonne, sondern eher an zuviel: Die heißen und trockenen Sommer der letzten Jahre, kurz der Klimawandel setzen dem Wald zu, und für Waldbesitzer ist der Waldumbau das Thema der Stunde.

Markus Söder hat dafür ein Wort gefunden: Er will den Staatswald zum „Klimawald“ machen und setzt auf den Umbau mit „klima-resilienten Bäumen“. Gemeinsam mit Bayerns Forstministerin Michaela Kaniber hat er im Ebersberger Forst östlich von München die Halbzeitbilanz des bayerischen 30-Millionen-Bäume-Programms zelebriert und - pressegerecht - einen Baum gepflanzt.

Halbzeitziel übererfüllt: 17 Millionen Bäume gepflanzt

Kaniber kann Erfolg vermelden, denn mit 17 Millionen gepflanzten Bäumen haben die bayerischen Forstarbeiter das Halbzeitziel übererfüllt. 25 Mio. Euro aus Sondermittel hat der Landtag für das Programm zur Verfügung gestellt. Seit 2020 pflanzen die bayerischen Staatsförster und Forstarbeiter die zusätzlichen Bäume und bauen so bis vorerst 2025 den Wald um.

Markus Söder zeigt sich zufrieden, er zählt auf, welche Funktionen der Wald erfüllt. Er, sagt Söder, ist gern im Wald, das teilt er mit vielen. Doch über Funktionen wie Platz zum Spazierengehen und Schwammerlsuchen geht schnell hinweg. Wichtig sind ihm Aufgaben wie Luftfilter und CO2-Speicher. „Wir brauchen den Wald, er ist lebenswichtig“, sagt er. „Wir müssen ihn erhalten und das tun wir“, sagt er, auch wenn die Wälder in Zukunft anders aussehen würden, als die Wälder, die unsere Vorfahren vor 100 oder 200 Jahren gepflanzt hätten.

Lauter Hauptdarsteller: Ministerpräsident Markus Söder, Forstministerin Michaela Kaniber, die Mannschaft des Staatsforstenbetriebs Wasserburg und die frisch gepflanzten Elsbeeren im Ebersberger Forst.

Das Ziel sei also klar, meint der Ministerpräsident: weitere Bäume pflanzen, den Wald klimagerecht umbauen, aber auch den Wald nutzen. Dafür stellt er den Holzbau nach vorne, aber er betont auch, dass Bayern nach wie vor auch die energetische Nutzung von Hackschnitzel- und Pelletheizungen unterstützen werde.

Den Wald für die Windkraft nutzen

Noch ein Nutzungsziel spricht Söder an diesem Tag an: Er hat die Staatsforsten prinzipiell für die Windkraftnutzung freigegeben. Die 10H-Regel gilt für den Staatswald nicht. Im Ebersberger Forst sind schon fünf Windräder geplant, die - wie der ebenfalls anwesende Landrat sagt - mit Bürgerbeteiligung auf den Weg gebracht worden sind.

Das Thema Windkraft bekommt an diesem Ort gleich noch eine weitere Bedeutung: Ein Sommersturm mit Windhose hatte im Ebersberger Forst bei Anzing 2021 streifenweise Jungbäume umgelegt und die Wiederaufforstung erst nötig gemacht. Die Mannschaft des Forstbetriebs Wasserburg der bayerischen Staatsforsten hat mit Esskastanien und Elsbeeren die freien Flächen aufgeforstet. Für Söder und Kaniber sind zwei Pflanzstellen und zwei schöne Elsbeeren aufgehoben worden. Nach kurzer Einweisung heben sie das Pflanzloch aus und setzen die Jungbäume ein. Die Kameras halten alles für die Öffentlichkeit fest.

Ein Video der Bayerischen Staatskanzlei zum Pressetermin mit Ministerpräsident Söder sehen Sie hier:

Die Auswahl der Baumarten ist kein Zufall. Beide gelten als wärmeliebende Arten. Aber sie sind zugleich nicht gerade kostengünstige Arten und so schließt sich der Kreis. Erst das Programm und die Sondermittel schieben den rasch nötigen Waldumbau an. Das bestätigt der Finanzvorstand der Staatsforsten Manfred Kröninger, der zum Abschluss deshalb gleich noch einen Wunsch anhängt: Das Programm möge doch bitte über 2025 hinaus weitergeführt werden. Mal sehen, ob nach der Landtagswahl im Herbst der Wald Chefsache bleibt.

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