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Auszeichnung

Frieder Meidert ist Deutschlands bester Rinderhalter

Frieder Meidert
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Redaktion Wochenblatt
am Freitag, 14.10.2022 - 10:03

Der Rinderhalter aus dem Landkreis Rosenheim hat in seiner Kategorie den CeresAward gewonnen. Zwei Awards gehen auch nach Österreich.

Soyen/Oberbayern - Beim diesjährigen CeresAward ist Frieder Meidert aus Soyen im Landkreis Rosenheim bester Rinderhalter geworden. Der landwirtschaftliche Betrieb von Frieder Meidert ist spezialisiert auf Rindermast und Viehvermarktung. Für seinen Aufzuchtstall erhielt Meidert 2015 den bayerischen Tierwohlpreis. Außerdem betreibt der Integrationskindergarten Soyen auf dem Hof einen Bauernhofkindergarten. Dabei sind die Kinder regelmäßig im Stall und füttern Rinder, Schweine und Hühner. „Es macht uns sehr viel Freude, dass die Kinder mit der Landwirtschaft in Verbindung kommen. Man merkt, wie gut den Kindern der Umgang mit den Tieren tut“, sagt Meidert. Er hat sich für den CeresAward  beworben, „um unseren Bauernhofkindergarten noch besser in der Öffentlichkeit darzustellen. Wenn es durch die Berichterstattung nur einen Nachahmer gibt, war es die Sache schon wert“, betont der Landwirt. 

Die Juroren haben Meidert als Rinderhalter des Jahres ausgezeichnet, weil „das Haltungs- und Managementkonzept bei den Tieren stimmig ist“, betonen die Juroren. Außerdem überzeuge der Preisträger auch mit sozialem Engagement. „Damit schafft der Sieger mehr Verständnis für die Landwirtschaft und vermittelt ein gutes und dabei realistisches Bild vom Berufsstand“, heißt es weiter in der Begründung. Juroren in dieser Kategorie sind Markus Pahlke von agrarheute und Jens Baltissen vom Bundesverband Rind und Schwein e.V. (BRS).

Der CeresAward, der in diesem Jahr zum 9. Mal stattfand, gilt als besonders hohe Auszeichnung in der deutschen Landwirtschaft. Als Preisgeld winken dem Gesamtsieger, dem Landwirt des Jahres, 20.000 Euro für ein Projekt, das das Ansehen der Landwirtschaft in der Bevölkerung stärkt. Die Sieger der Einzelkategorien erhalten jeweils ein Preisgeld von 1.000 Euro. Rund 200 Landwirte aus Deutschland und dem deutschsprachigen Ausland haben sich in diesem Jahr dafür in den 10 Kategorien Ackerbauer, Energielandwirt, Biolandwirt, Junglandwirt, Rinderhalter, Schweinehalter, Geflügelhalter, Manager, Unternehmerin und Geschäftsidee beworben.

    Zwei CeresAwards gingen zudem nach Österreich: Valentin Seiringer aus Wieselburg wurde als Ackerbauer des Jahres ausgezeichnet. In der Kategorie Geschäftsidee setzte sich Christoph Brandtner aus Sierndorf durch. 

    Für den 23-jährigen Valentin Seiringer hat der Humusaufbau oberste Priorität, seit er vor vier Jahren in einen biologischen Ackerbaubetrieb eingestiegen ist. Da die Flächen des Betriebs humusarm waren, entwickelte er ein Konzept, um die Böden des Betriebs wieder fruchtbarer zu machen. Dazu gehören pflugloser Anbau, flache Bodenbearbeitung und ein immergrünes Ackerbaukonzept. Damit will der Landwirt dem Klimawandel trotzen und die Bewirtschaftung nachhaltiger machen.

    Eine Herausforderung erfolgreich gelöst

    Christoph Brandtner aus Sierndorf in Niederösterreich ist für die beste Geschäftsidee ausgezeichnet worden. Unter dem Markennamen „Piepschmatz“ produziert Christoph Brandtner regionales Vogelfutter. Vor einigen Jahren ist er mit dieser Geschäftsidee gestartet, inzwischen ist die Vogelfutterproduktion ein Schwerpunkt seines Ackerbaubetriebes: Auf fast 30-40 Prozent seiner Produktionsfläche baut der geschäftstüchtige Landwirt die Früchte für sein Vogelfutter – u.a. Sonnenblumenkerne - an. „Piepschmatz“ ist in Österreich in rund 60 Partner-Märkten erhältlich und löst dabei eine Herausforderung vieler Ackerbauern: Anders als beispielsweise Winzer können sie ihr fertiges Produkt nicht direkt an Endkunden vermarkten. Die Wertschöpfung haben also andere.

    Doch ein regionales Vogelfutter erlaubt es, einen Großteil der Wertschöpfung in einer Hand zu behalten. Für den CeresAward hat sich Christoph Brandtner beworben, „weil ich meinen Betrieb mal vor dem Vorhang haben wollte. Der Wettbewerb bietet der Landwirtschaft eine große Bühne und ich bin sehr stolz, dass ich hierfür nominiert bin“. Die Juroren haben Brandtner für die beste Geschäftsidee ausgezeichnet, da er „aus strukturell eng begrenzten Wachstumsmöglichkeiten etwas Großartiges gemacht und eine Marke geschaffen hat, die durch Kreativität überzeugt“, so die Begründung der Jury. Besonders lobenswert sei seine regionale Verbundenheit.

    Das sind Deutschlands beste Bauern

    Frieder Meidert Gewinner Kategorie Rinderhalter: Das Geschäftsmodell des Betriebs von Frieder Meidert fußt auf zwei Standbeinen und einem Tanzbein. Denn während Rindermast und Viehvermarktung das Auskommen des Betriebs sichern, ist dem Landwirt der Bauernhofkindergarten eine Herzensangelegenheit. Bei allem was der 47-Jährige tut, ist ihm das Verwurzeltsein in der Region und Gesellschaft wichtig. Das gilt sowohl für den Viehhandel, aber auch für die Rindermast. Für ihren Stall erhielt Meidert 201
    Benedikt Bösel Gewinner Kategorie Manager: Als im Dürrejahr 2018 die landwirtschaftliche Produktion im trockenen Ostbrandenburg an ihre Grenzen geriet, stand für Benedikt Bösel fest: Nur unter grundlegenden Veränderungen wird sein Betrieb eine Zukunft haben. Für die Hofübernahme schrieb sich Benedikt Bösel, der nach zehn Jahren in der Finanzwirtschaft eigentlich fest im Berufsleben stand, noch einmal an der Uni ein. Damit ging er den ersten Schritt in Richtung eines innovativen Betriebskonzepts,
    Manuela Holtmann Gewinnerin Kategorie Unternehmerin: Klima und Boden machen den Ziegenkäse aus der Vulkaneifel einzigartig. Aus den Grundzutaten Milch, Lab, Kultur und Salz produziert Unternehmerin Manuela Holtmann in ihrer Käserei ein unverfälschtes Slow-Food-Produkt. Doch das war nicht immer so. Erst 1995 wurde der ehemalige Milchviehbetrieb komplett auf Ziegenhaltung umgestellt. Die für die Eifel untypische Bewirtschaftungsform erwies sich als voller Erfolg. Für echte Ziegenkäse-Fans ist Manu
    Kategorie Biolandwirt: Sönke Strampe
    Valentin Seiringer Gewinner Kategorie Ackerbauer: Der Humusaufbau hat für den 23-jährigen Valentin Seiringer oberste Priorität, seit er vor vier Jahren in einen biologischen Ackerbaubetrieb eingestiegen ist. Da die Flächen des Betriebs humusarm waren, entwickelte er ein Konzept, um die Böden des Betriebs wieder fruchtbarer zu machen. Dazu gehören pflugloser Anbau, flache Bodenbearbeitung und ein immergrünes Ackerbaukonzept. Damit will der Landwirt dem Klimawandel trotzen und die Bewirtschaftung
    Christoph Brandtner Gewinner Kategorie Geschäftsidee: Christoph Brandtner aus dem Weinviertel ist ein Ackerbauer mit vielen Standbeinen. Neben dem eigenen Betrieb und einem Lohnunternehmen hat der findige Landwirt die Idee für ein regionales Vogelfutter: „Piepschmatz“ war geboren. Mittlerweile ist das Produkt in rund 60 Partner-Märkten erhältlich. Piepschmatz löst dabei eine Herausforderung vieler Ackerbauern: Anders als beispielsweise Winzer können sie ihr fertiges Produkt nicht direkt an Endku
    Holger Hogt Gewinner Kategorie Geflügelhalter: Der Landwirt ist Quereinsteiger – zumindest was Geflügel angeht. Er wollte seinen landwirtschaftlichen Betrieb mit Ackerbau und Milchviehhaltung breiter aufstellen. Deshalb stieg der 42-jährige Landwirt 2019 in die Legehennenhaltung ein. Inzwischen ist er Herr über 75.000 Hennen, die meisten stehen in Freilandhaltung. Um alle Betriebszweige am Laufen zu halten, hat er sich motivierte Mitarbeiter gesucht und fördert diese gezielt. Sie dürfen bis zu e
    Andreas Sprengel Gewinner Kategorie Schweinehalter: Der 50-jährige Landwirt ist ein Allrounder. Er hält nicht nur 410 Sauen und 3.000 Mastschweine im geschlossenen System. Sondern er verarbeitet die schlachtreifen Schweine auch zum Teil in der eigenen Hofschlachterei zu Fleisch- und Wurstwaren für den Hofladen mit angeschlossenem Hofcafé. Der Betrieb mit Ackerbau und Biogasanlage wirtschaftet nach dem Kreislaufprinzip. Zum Beispiel wird die Gülle per Leitungssystem in die Biogasanlage geleitet.
    Kategorie Junglandwirt: Stefan Golze
    Rainer Carstens Gewinner Kategorie Energielandwirt: Tomaten über Tomaten, soweit das Auge reicht. Das rote runde Gemüse von Biolandwirt Rainer Carstens wächst in einem 4 ha großen Gewächshaus in Wöhrden im Kreis Dithmarschen in Schleswig-Holstein. Damit die Tomaten der Westhof Bio -Gemüse GmbH & Co. KG nicht frieren müssen, hält sie zu 100 Prozent die Abwärme der Biogasanlage warm. Zusätzlich versorgt Carstens mit dem Strom der Anlage 7.000 Haushalte. Die Biogasanlage läuft ausschließlich mi

    Entscheidend für die Teilnahme waren nicht Höchstleistungen auf dem Feld oder im Stall, sondern beste wirtschaftliche Ergebnisse bei gleichzeitiger Berücksichtigung bäuerlicher Unternehmertugenden wie Mut, Ideenreichtum und Verantwortungsbewusstsein für Mensch, Tier und Natur. 30 von ihnen, drei je Kategorie, hatte die Jury anhand eines umfangreichen Bewertungssystems anschließend in die Shortlist gewählt und auf ihren Höfen beurteilt.

    Simon Michel-Berger, Chefredakteur agrarheute, gratuliert dem Landwirt des Jahres sowie allen Kategoriengewinnern herzlich. Er erklärte: „Die CERES-Landwirte zeigen, wie man den eigenen Betrieb auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten weiterentwickeln und zukunftsfest machen kann“. 

    Die 10 Kategoriensieger des CERES AWARD im Überblick:

    • Valentin Seiringer aus Österreich (Kategorie Ackerbau)
    • Sönke Strampe aus Niedersachsen (Kategorie Biolandwirt)
    • Rainer Carstens aus Schleswig-Holstein (Kategorie Energielandwirt)
    • Holger Hogt aus Niedersachsen (Kategorie Geflügelhalter)
    • Christoph Brandtner aus Österreich (Kategorie Geschäftsidee)
    • Stefan Golze aus Niedersachsen (Kategorie Junglandwirt)
    • Benedikt Bösel aus Brandenburg (Kategorie Manager und Landwirt des Jahres)
    • Frieder Meidert aus Bayern (Kategorie Rinderhalter)
    • Andreas Sprengel aus Niedersachsen (Kategorie Schweinehalter)
    • Manuela Holtmann aus Rheinland-Pfalz (Kategorie Unternehmerin)