Beide brennen für die Landwirtschaft seit Kindheitstagen. „Früher spielten wir im Sandkasten genau das, was wir heute im Erwachsenenleben umsetzen“, erzählen die Teisendorfer Junglandwirte Hannes Leitenbacher und Christian Schmuck aus dem bayerischen Voralpenland lachend.
Die 26-jährigen haben zusammen die Grundschule besucht und haben bis heute vieles gemeinsam. Beide erlernten als Erstausbildung den Beruf des Landmaschinenmechatronikers, der später die Ausbildung zum Landwirt folgte. Dafür wählten sie unterschiedliche Bildungswege. Schmuck absolvierte die Berufsausbildung zum Landwirt über den „zweiten Bildungsweg“ an der Südostbayerischen Landwirtschafts- und Almakademie (Sola) in Traunstein. Leitenbacher hingegen erlernte den Beruf des Landwirts über die klassische Ausbildung mit Meisterprüfung und setzte das Studium des Agrarbetriebswirtes noch oben drauf.
Landschaftspflege als weiteres Standbein
Er hat seit 2019 den elterlichen Betrieb mit Vieh- und Energiewirtschaft im Haupterwerb übernommen und ist dabei, die Landwirtschaft um ein weiteres Standbein im Bereich der Landschaftspflege auszubauen. Christian Schmucks Eltern führen den Bauernhof im Nebenerwerb und haben sich Standbeine wie Urlaub auf dem Bauernhof und eine Schi-Schule aufgebaut. Seit kurzem hat der Junior den Bereich der Landwirtschaft gepachtet. Bereits 2014 hat er den Schritt in die Selbständigkeit gewagt: als Lohnunternehmer mit den Schwerpunkten Winterdienst, Mähen und Erntetransporte.
Geschäftspartner geworden
Die beiden sind umtriebige Landwirte und im Bereich Landschaftspflege sind sie zu Geschäftspartnern geworden. Sie haben sich die notwendigen Spezialgeräte erworben bzw. durch ihre technischen Fertigkeiten selbst umgebaut. Gehölzpflege, Mulchen, Grabenpflege und Pflege von Stilllegungsflächen gehört zu ihren Aufgaben. Strauchwerk und Äste werden zu Hackschnitzeln verarbeitet und an regionale Heizwerke zur Wärmenutzung veräußert. Das gewonnene Grüngut wird in einer Trockenfermentationsanlage verwertet. Es entstehen Strom und Wärme und übrig bleibt guter Kompost. Zu ihren Kunden zählen Kommunen, Firmen und private Auftraggeber.
Die Beiden kooperieren gut und wissen um die Stärken des anderen. Schmuck beschreibt seinen Freund und Geschäftspartner als einen zuverlässigen Menschen mit einer positiven Lebenseinstellung. Dieser wiederum wiederum schätzt an Leitenbacher, dass er ruhig bleibt, wenn alle anderen aufgeregt durcheinanderlaufen. Gefragt nach ihrem Erfolgsrezept antworten beide: „Offen und flexibel bleiben für Neues; denn der Wandel in der Landwirtschaft bietet Herausforderungen und Chancen zugleich.“