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Holznutzung

Eiche überragt fast alles

WBV-RO_sas
Martina Fischer
am Dienstag, 10.03.2020 - 13:05

Gute Nachfrage bei Rosenheimer Wertholzsubmission.

Marienberg/Lks. Rosenheim - Die Waldbesitzervereinigung (WBV) Rosenheim ist inzwischen bekannt für ihre Kompetenz und Angebotsfülle in Sachen Eiche. Das zeigte die Submission in diesem Jahr erneut. Dabei gibt es einen klaren Vorteil für die Verkäufer: das Eichenholz liegt weiterhin im Trend. Die Braut des Sammelverkaufs war, wie üblich, ein Bergahorn. Ansonsten galt: die Eiche überragt alles. Augenzwinkernd konnte man auch als Kuriosum eine „zweite Braut“ betrachten.

Menge geringer als im Vorjahr

Zum Angebot standen heuer 443 fm (496 Stämme). Um einiges weniger als die 797 fm (935 Stämme) im vergangenen Jahr. „Die Leute gehen nicht ins Holz, weil der Rundholzpreis für die Fichte so in den Keller gefallen ist,“ meinte WBV-Geschäftsführer Michael Heffner. Da gebe es dann auch weniger Kaufangebote bei der Submission. Die waren andererseits sehr gut nachgefragt. Nur Einzelstämme fanden nicht sofort einen Käufer. Im Nachverkauf war sofort alles weg. Die Eichenkompetenz der WBV präsentierte sich auf dem Holzlagerplatz in Marienberg handfest mit 350 fmn. „Die Käufer kommen teils speziell deswegen,“ erklärt Heffner. Sie bekommen alles von Spitzenware bis zur C-Qualität.

Sportlich betrachtet musste die Eiche den ersten Rang bei den Bestpreisen allerdings an einen Bergahorn abgeben. Mit einer leichten Riegelung erbrachte er 1609 €/fm (gesamt: zwei fm). Auf den weiteren Plätzen punkteten die Eichenstämme mit 914 € (zwei fm) und 620 € pro fm (2,6 fm) sowie weiteren guten Ergebnissen zwischen 600 und 450 €. Der größte Stamm der Kategorie erreichte das Maß von 3,6 fm.

Verbraucher schätzen dunkles Holz

Im Angebot fanden sich neben den bereits erwähnten meist gängige Holzarten: Esche, Schwarzerle, Walnuss oder auch acht Ulmenstämme. Die seien, auch abgestorben, gut nachgefragt worden, so Heffner. Der Bestpreis für letztere lag bei 460 €. Beliebt seien sie bei Schreinereien. Dunkles Holz würde beim Verbraucher nachgefragt. Als eher seltene Offerten gab es bei der Submission zudem Vogelbeere, Robinie, Fruchthölzer oder Roteiche - und eine Aprikose, die erste ihrer Art beim Sammelverkauf. Theoretisch hätte man sie als zweite Braut sehen können, mit einem fmpreis von 2000 €. Mit 0,01 fm erbrachte der Stamm allerdings insgesamt nur 22 €. Ein hübsches Kuriosum im umfassenden Angebot. Die Aprikose wollte sich ein Privatkäufer unbedingt sichern.

Zumeist waren selbstverständlich gewerbliche Interessenten wie Säger, Schreiner, Zimmerer oder Furnierer an der Submission interessiert. 25 Käufer waren es insgesamt. „Wir sind sehr zufrieden. Bei den Spitzenpreisen haben wir nochmal zugelegt,“ zog Heffner Bilanz. Alle Stämme seien schnell beboten gewesen und der Nachverkauf sei ebenso zügig von statten gegangen. Zwei Interessenten kamen dabei noch zum Zug. Unter anderem ein Lehrer. Er sicherte sich eine Erle. Aus deren Holz will er mit seinen Schülern Schnitzereien erstellen.