Auf einen Blick
- Familie Fischer baut auf 6 ha Christbäume an.
- Die Weihnachtsbäume werden am Hof und an drei Verkaufsständen vermarktet.
- Im Frühjahr werden Topfjungpflanzen nachgepflanzt, einmal jährlich erfolgt eine Herbizid-Streifenbehandlung.
Empfehlungen vom Verein Bayerischer Christbaumanbauer

Ich hoffe, dass die nächsten Wochen gut über die Bühne gehen. Selbstverständlich ist das für Christbaumanbauer Christian Fischer in Ammersberg im Landkreis Freising nicht. Denn heuer ist ein besonderes Jahr und so hat er für die diesjährige Saison ein Corona-Hygienekonzept ausgearbeitet. „Auf diese Weise ist eine ungehinderte Vermarktung unserer Bäume möglich“, sagt der 52-Jährige.
Als Grundlage dienen ihm die Empfehlungen vom Verein Bayerischer Christbaumanbauer. So stehen im Eingangsbereich der Plantage und am Hof für Besucher Desinfektionsmöglichkeiten bereit. Mittels Hinweisschildern, Absperrbändern und Einbahnstraßenregelung werden die Kunden durch die Anlage geleitet, um die Abstandsregeln einzuhalten. Während im kompletten Areal das Tragen von Masken empfohlen wird, ist der Mund-Nasenschutz im Kassenbereich Pflicht.
Zudem berichtet der Betriebsleiter, dass sich viele Kunden bereits im Herbst einen Baum ausgesucht haben. Dieser wurde mit einem Namensetikett versehen, wird erst kurz vor dem 4. Advent geschnitten und steht dann zur Abholung bereit.
Gemeinsam mit seiner Frau Renate, den Altenteilern Josef und Magdalena sowie einem Auszubildenden bewirtschaftet der Diplom-Agraringenieur im Vollerwerb den Hörlhof. Der Betrieb steht auf drei Standbeinen: Schweinezucht mit 70 Zuchtsauen und Schweinemast mit 200 Plätzen, Ackerbau und 8 ha Hopfenanbau sowie 6 ha Christbaumkulturen. Die landwirtschaftliche Nutzfläche umfasst insgesamt 38 ha. Hinzu kommen 14 ha Wald.
Von der Fichte zur Nordmanntanne
Seit rund 40 Jahren stehen auf dem Hof schon Christbäume. Los ging es mit der gewöhnlichen Fichte, die direkt vermarktet wurde. Später kam die Blaufichte und Mitte der 90er Jahre die Nordmanntanne dazu. „Das Geschäft ist Schritt für Schritt gewachsen“, sagt Fischer. So wurden mit der Zeit die 2 ha hofnahen Flächen mit zusätzlichen Kulturen in geeigneten Lagen ergänzt.
Zwar sind Fichte und Blaufichte nach wie vor im Angebot, doch sie führen eher ein Nischendasein. Um Spezialwünsche zu erfüllen, ergänzen noch Grautanne und Schwarzkiefer das Sortiment. Das Hauptprodukt ist aber die Nordmanntanne. „Das ist gut so, denn wir könnten gar nicht so schnell auf einen neuen Trend reagieren“, gibt Fischer zu bedenken. Die Umtriebszeiten liegen zwischen zehn und elf Jahren. Außerdem haben sich die Anbauer inzwischen gut auf die Bedürfnisse der Nordmanntanne eingestellt.
Das ganze Jahr über mit den Bäumen beschäftigt
Schafe ohne Schäl- und Nagetrieb als Rasenmäher
Tiere bereichern den Betrieb
Die Tiere bereichern den Betrieb auf jeden Fall: Sie tragen zur nachhaltigen Bewirtschaftung bei und sind in der Verkaufssaison eine Riesenattraktion. „Die Schafe am Hof unterscheiden uns von Mitbewerbern. Sie haben vor allem für Kinder eine große Anziehungskraft.“ Diese Wirkung ist sehr willkommen, denn die Kundschaft muss bewusst zum Hörlhof fahren. Dieser gehört zu einem 14 Einwohner zählenden Weiler nahe Hörgertshausen.
Am 2. Adventssamstag ist Familientag
Traditionell ist am 2. Adventsamstag immer Familientag mit der Möglichkeit zum Selberschneiden des Christbaums in der Plantage und einem familienfreundlichen Rahmenprogramm mit den Tieren. Doch heuer ist das leider nicht möglich. Deshalb haben sich die vier Fischer-Töchter im Alter von elf bis 18 Jahren statt Lebkuchen backen etwas Besonderes ausgedacht. Als Erinnerungsgeschenk gibt es für Kinder eine Überraschung: eine 15 Minuten-Adventsbesinnung für zuhause.