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Waldschutz

Borkenkäfer: Erster Befall an stehenden Bäumen

Am 28. Mai wurde im Landkreis Garmisch-Partenkirchen der erste Befall an stehenden Bäume durch den Buchdrucker festgestellt. Die Bedingungen, um befallene Bäume zu entdecken, sind gegenwärtig gut. Deshalb sind die Waldbesitzer aufgerufen, jetzt Borkenkäfer zu suchen.

am Mittwoch, 03.06.2020 - 12:18
Bohrloch
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Rostrot, fein wie Kaffeepulver quillt es aus der Rinde: das verräterische Bohrmehl, das dem aufmerksamen Waldbesitzer jetzt anzeigt, dass Handlungsbedarf besteht. In diesen Tagen werfen die Käfer das Bohrmehl aus den Gängen, die sie unter der Rinde graben. Es findet sich hinter Rindenschuppen in der Bodenvegetation, im Moos am Stammfuß oder am Boden. Schon wenige Krümel reichen aus, um einen befallenen Baum zweifelsfrei zu identifizieren.

Typischerweise befällt der Buchdrucker im Frühjahr besonnte Stämme. Besonders an Stellen, an denen in letzter Zeit Käferbefall stattgefunden hat oder Schadholz angefallen ist, lohnt sich die Suche. Wo jetzt noch Schadholz aus den Stürmen des Winters liegt, hat dieses vielfach Käfer angelockt. Auch in direkter Nachbarschaft des liegeneden Schadholzes können stehende, gesunde Bäume befallen sein, denn die Käfer sammeln sich, um ihre Brutstätten zu besiedeln. Wenn der Platz zum Beispiel in einem abgebrochenen Fichten - Wipfel ausgeht, suchen sich die Käfer eben anderswo ein Ausweichqartier - und befallen gesunde, stehende Fichten in unmittelbarer Nähe.

"Es geht jetzt darum, jedes weitere Schadholz zu vermeiden", sagt Thomas Grebenstein, Geschäftsführer der WBV, denn der Holzmarkt ist ohnehin schon überlastet.