Im Rahmen eines Kreuzkraut-Projektes wurden Blutbär-Raupen nun erstmals im Achental ausgebracht. Gefördert wird das Projekt vom Amt für ländliche Entwicklung Oberbayern im Zuge der ILE Achental. Projektpartner sind das Ökomodell Achental und der MR Traunstein.
Wolfgang Wimmer, Geschäftsführer des Ökomodells Achental, sieht die zunehmende Ausbreitung der Kreuzkräuter mit Sorge: „Die Pflanzen wurden eingeschleppt und sind bei uns gar nicht heimisch.“
Zwar können vereinzelte Pflanzen laut Wimmer noch keinen Schaden anrichten, aber bei größerer Aufnahme über das Raufutter werden die Giftstoffe in der Leber der Wiederkäuer abgelagert und können so zu Beeinträchtigungen führen.
Raupen aus dem Norden
Ende 2019 war Andreas Frahm, Landwirt aus Schleswig-Holstein zu Gast im Achental. Er züchtet die Raupen der Blutbären, um das Jakobskreuzkraut zu bekämpfen. Der Blutbär (auch Jakobskrautbär genannt) ist ein Schmetterling, dessen Raupen das giftige Jakobskreuzkraut fressen, denn die im Kreuzkraut enthaltenen Bitterstoffe schützen die Raupen vor Fressfeinden. Andreas Frahm beschäftigt sich seit sieben Jahren mit dem Einsatz der Blutbär-Raupe. Anfangs siedelte er wenige Raupen auf seinen Flächen an, um das Jakobskreuzkraut zu bekämpfen. Mittlerweile sind seine Flächen sauber. Nun berät er Flächenbesitzer aus ganz Deutschland beim Einsatz der Raupen.
Um die kritischen Arten im Achental zu unterbinden, beschäftigt sich das Ökomodell Achental umfassend mit der Kreuzkraut-Problematik. Im Rahmen des Kreuzkraut-Projektes des Ökomodells wurden im Achental die ersten Raupen ausgesetzt.