München - Nach einer zweijährigen Pause war es endlich wieder so weit: Der Bauernverband lud zur Bauernmarktmeile in die Landeshauptstadt. Auf dem Odeonsplatz und der Ludwigstraße präsentierten über 90 Aussteller ihr vielfältiges Sortiment an regionalen Produkten. Für Bauernpräsident Walter Heidl ist dieses reichhaltige Angebot das Aushängeschild der bayerischen Direktvermarkter und Schaufenster der bayerischen Landwirtschaft überhaupt.
Abhängigkeit bei Lebensmittelversorgung wäre "brandheiße Kiste"
Bei seiner Rede zur Markteröffnung betonte Heidl, wie vielfältig die gesellschaftlichen Aufgaben seien, die die Landwirtschaft übernimmt. Keiner könne wollen, dass man bei den Nahrungsmitteln in eine Abhängigkeit gerät, wie man sie aktuell beim Thema Energie erlebt. Das sei „eine brandheiße Kiste“, sagte Heidl.
Die derzeitige Lage der offenen Märkte und der billigen Importe nannte er eine „Baustelle, an der man noch intensiv arbeiten muss“. In seinem Grußwort betonte er, wie wichtig es jetzt sei, die breite Leistungsfähigkeit der Landwirtschaft zu erkennen, die Sicherstellung der Nahrungsmittelerzeugung zu gewährleisten und all dies ausdrücklich auch mit dem Stichwort Biodiversität.
Kein Bayern ohne Bauern
„Es gibt kein Bayern ohne Bauern!“, zeigte sich auch Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber überzeugt. Mit jedem bayerischen Produkt, das der Verbraucher kaufe, unterstütze er „das Land Bayern und vor allem unsere Bauern“, kurz, die Ernährung und Regionalität und auch die Nachhaltigkeit Bayerns. Kaniber erinnerte daran, dass dank bayerischer Bauern während der Pandemie die Lieferketten gehalten hätten. Bedauerlich sei, dass es erst einen „Krieg in Europa brauche, damit die Wertschätzung der Bauernschaft wieder steigt. „Das tägliche Brot, die Vielfalt an Produkten, 24 Stunden, sieben Tage die Woche, das ganze Jahr – das gibt es kaum irgendwo.“ Und: Von den 3,1 Mio ha landwirtschaftlicher Fläche in Bayern werde rund 1 Mio. ha im absoluten Natur- und Umweltschutz von den Bauern bewirtschaftet. „Das gibt es weltweit kaum irgendwo, deswegen san‘ ma‘ stolz auf unsere Bauernschaft“, betonte sie. Gemeinsam mit BBV-Landesbäuerin Anneliese Göller lud sie die vielen Besucher ein: „Flanieren und probieren sie!“
Schmankerlmeile voll kulinarischer Genüsse
Eine wahre Schmankerlmeile voll kulinarischer Genüssen gab es zu entdecken und zu schmecken. Regionale Obst- und Gemüsesorten, die verschiedensten Kartoffelsorten, Milchprodukte, außergewöhnliche Käse-, Fleisch- und Wurstdelikatessen, Brot- und Backwaren, sowie Säfte, Liköre, Wein- und Edelbrände aus heimischem Obst waren an den Marktständen verlockend in Szene gesetzt. Zwischendrin fand sich Nützliches und Dekoratives, wie Alpaka-Produkte, Leinenartikel, Holzwaren, Trockenblumen-, Getreide und Hopfenkränze.
Auf dem Genussmarkt im Schmuckhof des Landwirtschaftsministeriums gab es die Vielfalt der bayerischen Käsespezialitäten zu entdecken. Auf dem „Käse-Genussmarkt“ zeichnete Michaela Kaniber 14 handwerkliche Käsereien aus ganz Bayern aus, die mit ihren Produkten zuvor eine Fachjury überzeugen mussten.