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Oberbayern

Bauerndemo: Einen Schritt zurückgehen

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Sandra Kalb Portrait 2019
Sandra Kalb
am Mittwoch, 03.06.2020 - 09:57

Land schafft Verbindung wünscht Kooperation statt Beschuldigung / Protestkundgebungen u.a. in München und Erding

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„Einen Schritt zurückgehen und die Gesamtheit betrachten“, das wünschte sich Andreas Bertele, Oberbayerns Pressesprecher des bäuerlichen Zusammenschlusses Land schafft Verbindung bei der vergangenne Donnerstag abgelaufenen Protestkundgebung von dem Bayerischen Umweltministerium. So müsse man unter anderem auch prüfen und bekanntgeben, wieviel Fläche täglich in Deutschland verbaut wird, denn auch dadurch geht Biodiversität verloren, argumentiert Bertele. Besonders gegen Svenja Schulze, Bundesumweltministerin (SPD) und Staatssekretär Jochen Flasbarth richtet sich diese Kritik - so weit dass bundesweit deren Amtsrücktritte gefordert wird. Besonderen Zorn zog sich Schulze durch ihre kürzlich getroffene Aussage zu, nach der die intensive Landwirtschaft „Treiber der Verluste an Artenvielfalt“ sei. „Seit Oktober sind wir für Kooperation auf die Straße gegangen“, sagt Bertele enttäuscht. Und dennoch werde die konventionelle Landwirtschaft weiter verteufelt, selbst in der Krisenzeit durch den Coronavirus. Gerade in der Zeit ist es wichtig Menschen mit sicheren Lebensmitteln versorgen zu können.

Lebensmittelverarbeiter und -händler in die Pflicht nehmen

Zornig tat auch der Biobauer Ralf Huber aus Allershausen seine Meinung kund. Er moniert, dass Lebensmittelverarbeiter und -händler zu wenig in die Pflicht genommen würden. „Auch sie sind dem Naturschutz verpflichtet“ so seine Meinung. Unter einigen Mund-Nase-Schutzmasken der versammelten Landwirte konnte man ein Schmunzeln erahnen, als Huber den Vergleich zog dass beim Drogenhandel auch der Dealer bestraft wird, wenn die Qualität nicht stimmt.

Stellvertretend für die bayerische Landesregierung nahm der Abgeordnete Benno Zierer (FW) die Rücktrittsforderung betreffend der zwei Bundespolitiker sowie ein Positionspapier von Land schafft Verbindung entgegen, eine weitere Ausfertigung bekam die Büroleiterin des bayerischen Umweltministers Thorsten Glauber ausgehändigt.

Die Bauernproteste mit Rücktrittsforderung wurden bundesweit abgehalten, bei Ministerien, SPD-Geschäftsstellen und Naturschutzverbänden.

In Erding bezeichnete der SPD-Kreisvorsitzende einer Pressemitteilung zufolge die Wortwahl seiner Parteikollegin Svenja Schulze als „unglücklich“. Gleicher Meinung mit ihr sei Kern bei der notwendigen Überarbeitung der Subventionspraxis in Europa, weg von reiner Flächenförderung. Kern warb weiter für „verbale Abrüstung“.

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