Bischofswiesen/Berchtesgadener Land - Eine WhatsApp-Nachricht und ein Bild mit Bär in Bischofswiesen gehen im Berchtesgadener Talkessel derzeit viral und verunsichern so manchen. Ein großer Beutegreifer am Böcklweiher? „Eine Falschnachricht”, stellt Bischofswiesens Bürgermeister Thomas Weber klar.
Nachricht über Bärensichtung verbreitet sich blitzschnell

Ein Bär sei gesichtet worden, heißt es in einer WhatsApp, die Unbekannte am Mittwoch letzter Woche in Umlauf gebracht haben. In kurzer Zeit verbreitete sich die bewusst gesetzte Falschnachricht und wurde in verschiedenen Gruppen geteilt. Markiert ist sie mit “Häufig weitergeleitet”. Laut WhatsApp ist das dann der Fall, wenn die Nachricht “mindestens fünf Weiterleitungen vom ursprünglichen Absender entfernt ist”.
In der Nachricht heißt es, der Bär sei im Umfeld der Donnerbruck gesichtet worden, Nähe “Kreisverkehr zwischen Stanggaß, Bischofswiesen und Böcklweiher”. Drumherum liegt Wohnbebauung. Vertreter von Forst und Polizei seien anwesend gewesen, heißt es in der Nachricht weiter. Verschiedene Varianten der Meldung sind im Umlauf, in denen auch die Gemeinde Bischofswiesen und die Freiwillige Feuerwehr bei dem Vorfall involviert gewesen seien.
Auf Nachfrage bei der Polizeiinspektion Berchtesgaden heißt es, dass die Nachricht zwar bei mehreren Beamten auf dem Smartphone aufgeschlagen war. Doch die Polizei dementiert einen Einsatz, an dem sie beteiligt war und der einen Bären als Grundlage hat. “Den Einsatz hat es nie gegeben”, sagt der Polizeibeamte am Telefon. Auch Bischofswiesens Bürgermeister Thomas Weber sagt: “Da kursiert leider eine Falschnachricht in den sozialen Medien. Weder das Landratsamt noch die Polizei sowie wir haben einen gesehen.”
Fake-Bild kursiert auf Facebook und Instagram

Auch eine Bildmanipulation, die im Zusammenhang mit dem Bären in sozialen Netzwerken wie Instagram und Facebook geteilt wird, kann schnell als gefälschtes Foto entlarvt werden. Das Foto zeigt grüne Wiesen, im Hintergrund einen bewaldeten Berg. Die Aufnahme könnte am Böcklweiher entstanden sein, doch der Bär ist eine Montage. Viele Nutzer erkennen das, andere schreiben: “Wisst ihr, wo der Bär gerade ist?”
Die Aufregung ist unbegründet und fällt in eine Zeit, in der im Landkreis mehrere Wolfs- und eine Bärensichtung sowie Nutztierrisse bestätigt wurden. Auch die Wolfsbeauftragte der Landkreise Berchtesgadener Land und Traunstein, Gabi Thanbichler, gibt Entwarnung. Bei ihr werden mögliche Sichtungen großer Beutegreifer als erstes gemeldet. Thanbichler bestätigt, keine Kenntnis von einem möglichen Bären in Bischofswiesen zu haben: “Ich weiß von nichts.”