Hunde und Katzen kann man ja auch mit dem Zug transportieren, warum also nicht Rinder? Das dachten sich einige junge Schweizer Züchter und machten sich am späten Samstagabend in St. Gallen direkt ans Werk: Das Video, wie ein gut einjähriges Brown-Swiss-Rind in der Schweizer Regionalbahn „Thurbo“ transportiert wird, findet in den sozialen Netzwerken gerade viel Anklang.
Dem Rind scheint die Bahnfahrt nichts ausgemacht zu haben, im Gegenteil, in den Filmclip ist es ruhig und gelassen. Die jungen Züchter gehen auch gut und fachmännisch mit dem Tier um, sie haben an alles gedacht und sogar einen Eimer mitgebracht, um eventuelle Hinterlassenschaften des Rindes gleich aufzufangen.
In St. Gallen fand vergangene Woche die Messe Tier und Technik statt. Das Jungrind war von seinem Besitzer vom Bahnhof St. Gallen auf diesen etwas ungewöhnlichen Weg nach Hause gebracht worden. Gegenüber dem Bayerischen Landwirtschaftlichen Wochenblatt bescheinigt der junge Eigentümer auf Anfrage, dass das Tier wohlbehalten daheim ankam und dass es ihm sehr gut gehe. Die Reaktionen auf den ungewöhnlichen Tiertransport seien zum allergrößten Teil positiv, sagte der junge Landwirt.
Polizei und Bahn bleiben gelassen
Die Stadtpolizei St. Gallen sowie die Regionalbahn Thurbo wussten laut Medienberichten frühzeitig von der ungewöhnlichen Bahnfahrerin Bescheid. Der Mediensprecher der Stadtpolizei St. Gallen, Roman Kohler, sagte zu FM1Today, man wurde informiert, musste aber nach Rücksprache mit der Schweizer Bundesbahn nicht ausrücken.
Gelassen blieb man auch bei der Dispositionsstelle der Regionalbahn Thurbo. Man weist zwar darauf hin, dass der Transport von derart großen Tieren im öffentlichen Verkehr nicht gestattet ist, sieht aber von einer Anzeige ab und erkennt auch den guten Umgang der jungen Tierbegleiter mit dem Rind an. Gegenüber FM1today äußert Mediensprecher Christian Baumgartner, dass man der Reisegruppe ein Kompliment aussprechen möchte, sie seien optimal mit Besen und Eimer ausgerüstet gewesen in dem Wissen, dass das Tier unter Umständen nicht stubenrein ist. Grundsätzlich dürften Hunde und kleine, zahme Tiere in Fahrzeugen mitgenommen werden, sofern sie weder Personen noch andere Tiere gefährden oder belästigen.
Interessant ist noch, dass viele nicht-landwirtschaftliche Medien das Jungrind in der Berichterstattung als Kuh bezeichnen.
Vorwiegend positive Reaktionen
In den sozialen Netzwerken gehen die Meinungen über die Filmclips etwas auseinander, die allermeisten User sehen es aber entspannt und kommentieren den sonderbaren Rindertransport positiv und mit Humor. Ein User auf FM1today schließlich meinte, dass vermutlich auch die Grünen und die Letzte Generation Gefallen an der Aktion finden. Die Jungs mit ihrem Kalb gingen schließlich mit gutem Beispiel voran, was die Benutzung der öffentlichen Verkehrsmittel angeht.