Unter dem Motto „Aufbruch – Struktureller Wandel in der fränkischen Weinwirtschaft“ stand die diesjährige Sommertour des Bezirkstagspräsidenten Erwin Dotzel. Begleitet wurde er von den Fachberatern für Kellerwirtschaft Hermann Mengler und Jochen Körber sowie Weinbaupräsident Artur Steinmann und Weinkönigin Carolin Meyer. Mit den Weingütern Leininger (Eibelstadt) und Rainer Sauer (Eschern- dorf, Landkreis Kitzingen) wurden zwei Betriebe besucht, bei denen die Stabsübergabe an die nächste Generation bevorsteht.
Strukturwandel:Wachsen oder weichen

Es ist eine grundlegende Veränderung der weinbaulichen Betriebsstrukturen erkennbar: Die Zahl der Kleinbetriebe geht stetig zurück, die großen Betriebe wachsen. Dabei konnte bei den Weingütern über zehn Hektar der größte Zuwachs verzeichnet werden.
In den 70er Jahren war der reine Weinbaubetrieb noch die Ausnahme und der fränkische Mischbetrieb Standard. Aus dieser Zeit stammt die hohe Anzahl der Kleinstbetriebe mit weniger als einem Hektar Weinberge. Diese meist nicht im Haupterwerb bewirtschafteten Rebflächen wurden meist bei einer Erzeugergemeinschaft oder Genossenschaft abgeliefert. Gab es im Jahr 2000 noch zehn solcher Zusammenschlüsse mit 4300 Mitgliedern, so sind es heute nur noch fünf Zusammenschlüsse mit rund 2800 Mitgliedern.
Das Alter der Weinbergsbesitzer und die teilweise nicht vorhandene Bereitschaft der nächsten Generation die Arbeit in den Weinbergen weiterzuführen, sind unter anderem Gründe für diese Veränderungen. Bei vielen Betrieben stellt sich aktuell die Frage: Wachsen oder weichen? Bei den beiden Betrieben, die Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel auf seiner Weinbauinformationsfahrt besucht hat, sind die Würfel bereits gefallen.