Für die dezentrale Verteilung von regional erzeugter Energie sind die Verteilnetze im Nürnberger Raum noch nicht ausreichend ausgelegt. Bei einem Treffen haben BBV-Vize-Präsident Günther Felßner und Bereichsleiterin Vertrieb Sylwia Skrzeszewska, N-ERGIE, betont, dass die Verteilnetz-Infrastruktur bayern- und deutschlandweit schnellstmöglich ausgebaut werden müsse, da sonst die Energiewende gefährdet werde.
„Für die Energiewende vor Ort brauchen wir keine neuen Stromtrassen im Übertragungsnetz, sondern verbesserte Verteilnetzstrukturen“, so Felßner. BBV und Energieversorger waren sich einig, dass im zukünftigen Energiemix die Land- und Forstwirtschaft Teil der Lösung ist.
Die Landwirtschaft könne Nahrungsmittel und Energie erzeugen, und zwar ohne gegenseitige Konkurrenz. Häufig könnten Koppel- oder Nebenprodukte der Nahrungsmittelerzeugung energetisch verwertet werden. Die bayerische Land- und Forstwirtschaft leistet hier einen „unverzichtbaren Beitrag zur regionalen und für die Verbraucher bezahlbaren Energieversorgung“, waren sich Felßner und Skrzeszewska einig.
Regionale Zusammenarbeit ausbauen
Sie wollen die regionalen Zusammenarbeit zwischen BBV und N-ERGIE ausbauen. Bereits seit über 20 Jahren besteht eine regionale Partnerschaft in der Strom- und Erdgasvermarktung in Mittelfranken für die Gemüseerzeuger im Knoblauchsland zwischen dem BBV Mittelfranken und der N-ERGIE in Nürnberg.
Zusätzlich zur regionalen Energie-Partnerschaft mit Rahmenverträgen für BBV-Mitglieder werden auch neue gemeinsame Projekte entwickelt. Um neue Ideen, wie eine sogenannte „Strom Cloud“ wirtschaftlich umsetzen zu können, hoffen BBV und N-ERGIE auf deutliche Verbesserungen der politischen Rahmenbedingungen im neuen Erneuerbaren Energie Gesetz (EEG 2022 und 2023).
Rund 20.000 BBV-Mitgliedsbetriebe profitieren laut BBV Mittelfranken derzeit in der Region von dem mehrjährigen Strom Rahmenvertrag mit günstigen Strompreisen. „Die N-ERGIE ist aber auch in Krisenzeiten weiterhin ein verlässlicher Partner in der Energieversorgung“, versicherte Vertriebsexpertin Sylwia Skrzeszewska.