Wiesentheid/Lks. Kitzingen Ein schwerer Unfall hat sich am Dienstag gegen 15 Uhr auf der A 3 Richtung Nürnberg ereignet: Ein Tiertransporter aus den Niederlanden mit 900 geladenen Ferkeln war zwischen Wiesentheid und Geiselwind von der Fahrbahn abgekommen und nach rechts in eine Autobahnbaustelle gekippt. Ca. 700 Ferkel kamen dabei ums Leben oder mussten in der Folge getötet werden.
Nach Polizeiangaben erlitt der Fahrer (34) des Transporters vermutlich einen medizinischen Notfall am Steuer und verlor dabei die Kontrolle über den LKW. Sowohl er als auch sein Beifahrer (42) kamen in Krankenhäuser, der Beifahrer per Hubschrauber. Beide sind offenbar außer Lebensgefahr. Bei dem Großeinsatz halfen sechs Freiwillige Feuerwehren, das THW, die Bauarbeiter vor Ort und einige vom Veterinäramt in Kitzingen herbeigerufene Metzger aus der Umgebung. Letztere mussten 150 schwer verletzte Ferkel töten. Veterinäramtsleiterin Claudia Baldauf bedankte sich besonders bei ihnen. Sie erfüllten „eine ganz wichtige Schlüsselposition im Tierschutz“, sagte sie dem Wochenblatt.
Die von der Feuerwehr geretteten Ferkel wurden in Behelfsgatter zusammengetrieben, um sie von der Autobahn fernzuhalten. Die Einsatzkräfte spannten Sonnensegel und kühlten die Tiere wegen der großen Hitze immer wieder mit Löschwasser. Bergefirmen transportierten die toten Tiere ab, die überlebenden kamen laut Veterinäramt in eine „EU-zugelassene Kontroll- und Sammelstelle“. Über deren weiteren Verbleib entscheide der Transportunternehmer. Noch an der Unfallstelle prüfte das Veterinäramt die Einhaltung der tierschutzrechtlichen Vorschriften. Anhaltspunkte für Verstöße ergaben sich „bisher nicht“, so ein Sprecher.
Bereits am 10. Mai war im Landkreis Kitzingen ein Transporter mit 90 Schweinen in der Ortsdurchfahrt Nenzenheim umgekippt. Dabei starben 14 Tiere. Fünf Tage später starben im selben Ort 120 Schweine beim Brand einer Scheune. Nur 26 konnten gerettet werden.