Bayreuth Eine überaus positive Bilanz zur Wildtierrettung während des zurückliegenden Jahres hat Johannes Scherm, Geschäftsführer des Maschinenrings Bayreuth-Pegnitz, gezogen. „Das Image der Landwirtschaft wurde damit deutlich verbessert“, sagte er bei einer Online-Gebietsversammlung von Maschinenring, Bauernverband, Landwirtschaftsamt und Verband landwirtschaftlicher Fachbildung.
Bedingt durch den späten Zeitpunkt und die kurzen Schönwetterperioden sei der erste Schnitt für alle Beteiligten eine echte Herausforderung gewesen. Trotzdem seien über 400 Rehkitze vor dem sicheren Mähtod bewahrt worden. Für alle Beteiligten war es aber auch wichtig, dass Berührungsängste abgebaut werden konnten. „Kitzretter sind keine militanten Tierschützer“, stellte Scherm klar. Vielmehr habe sich das Thema zu einem echten gesellschaftlichen Anliegen entwickelt, nicht selten würden sich sogar Dorfgemeinschaften oder Sportvereine mit einbringen.
Vernetzung der Akteure verbessern
Ziel sei es nun, die Vernetzung aller Akteure zu verbessern, damit die Zusammenarbeit aller Beteiligten noch besser läuft. „Eine Mahd auf gefährdeten Flächen ohne jede Vorsichtsmaßnahme ist künftig nicht mehr zu akzeptieren“, sagte Scherm. Anliegen der Kitzrettung ist es, Wildtiere kurz vor dem Schnitt aufzuspüren und sie entweder zu verscheuchen oder solange festzusetzen und damit zu sichern, bis das Grünland gemäht ist. Vor allem die Rehkitze sind in den ersten Lebenswochen sehr gefährdet.
Die Tiere hätten in den ersten Wochen keinen Fluchtinstinkt und würden bei Gefahr regungslos an ihrem Platz liegenbleiben. Die Kitzrettung unterstützt damit Landwirte und Jagdpächter beim Absuchen der Wiesen und verhindert so den meist qualvollen Tod der Kitze, wie Scherm betonte.
Die Städte und Landkreise Bayreuth, Hof und Wunsiedel bilden auch das künftige Dienstgebiet des neu gebildeten AELF Bayreuth-Münchberg. Laut Reinhold Thiem gibt es im Dienstgebiet 3282 Mehrfachantragssteller, also landwirtschaftliche Betriebe, die Fördermaßnahmen und Ausgleichszahlungen beantragt haben. Bei insgesamt rund 128 000 ha Nutzfläche beträgt die durchschnittliche Betriebsgröße 39 ha.