Neuherberg /Lks. Neustadt/Aisch-Bad Windsheim Dreifaches Jubiläum bei der Anbaugemeinschaft Adelhofen-Neuherberg GbR. Mit einer öffentliche Ernte- und Verladeaktion feierte sie ihr 30-jähriges Bestehen, die Anschaffung des zehnten Dreiachser-Zuckerrübenvollernters sowie die 2000. Auslieferung eines Vollernters der niederbayerischen Herstellerfirma Ropa.
Interessierte bestaunten den dreiachsigen Gigant im Wert von netto über einer halben Million Euro, die die 76 Landwirte dafür auf den Tisch legten. Er kann bis zu 30 t Rüben aufnehmen und wird von einem Motor mit 768 PS angetrieben. In einer Stunde kann er 1,2 ha Rüben ernten und somit in einer Saison 765 ha. Die Erntekosten pro Hektar beziffert Einsatzleiter Hermann Gebhard auf 230 €/ha.
Digitalisierung wird immer bedeutsamer
Dr. Eberhard Krayl von Ropa hob die Leistungsfähigkeit dieser Maschine in Verbindung mit einem effizienten und treibstoffsparenden Einsatz hervor. In anderen Anbauregionen der Welt mit sehr großen Flächenstrukturen werden über 2000 ha in einer Kampagne gerodet. Digitalisierung wird für Ropa immer wichtiger, sagte Krayl. In allen aktuellen Modellen sei eine neue Generation von sehr leistungsstarken Bordrechnern verbaut, die das Zentrum für Zentrum für Telematik, Online-Diagnose und Assistenzsystemen für die teilautonome Zuckerrübenernte bilden.
Der Vorsitzende der Rübenanbauer, Dieter Förster, blickte zurück auf die Anfangszeit, als zunächst noch mit einem absetzigen Verfahren gearbeitet wurde. Inzwischen habe die Anbaugemeinschaft in 30 Jahren den zehnten Roder, der alle drei bis vier Jahre verkauft wird und nach einer Generalüberholung meist in osteuropäische Staaten geht.
Überdurchschnittliche Ertragsaussichten
Geschäftsführer Dr. Klaus Ziegler vom Verband Fränkischer Zuckerrübenanbauer berichtete von überdurchschnittlichen Ertragsaussichten und dass die Zuckermärkte sich in einem Aufwärtstrend befinden. Bei den Proberodungen wurden 84 t/ha geerntet im Gegensatz zu 70 t im Vorjahr und 75 t im mehrjährigen Durchschnitt. Nur der Zuckergehalt ist mit 17,4 % noch niedriger wie gewohnt. Doch sowohl beim Zuckergehalt, wie auch beim Mengenertrag wird noch mit einem Zuwachs gerechnet. Ausschlaggebend für den Mehrertrag waren die reichlichen Regenfälle im Sommer.
Abgeschlossen ist inzwischen die Ernte der Biozuckerrüben, die in Rain am Lech verarbeitet werden. Bei den Biorüben lang der Ertrag bei 60 t/ha mit 17 % Zucker. Im Vorjahr waren 50 Tonnen geerntet worden.
Sorgen bereitet den Rübenanbauern der Pflanzenschutz, da die Zulassung mancher wirksamen Mittel ausläuft und neue kaum zugelassen werden. Das wäre noch verkraftbar, meint Dr. Ziegler, doch das sei deshalb beunruhigend, weil die ausländische Konkurrenz rund um Deutschland bei uns nicht mehr zugelassene und wirksamere Präparate zur Verfügung habe.