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Hopfenbegehung

Die richtige Witterung für den Hopfen

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Jürgen Leykamm
am Montag, 09.08.2021 - 11:17

Die Pflanzer können sich über schöne Bestände freuen. Gerade während der Pandemie konnte eine Trumpfkarte ausgespielt werden.

Spalt „Nass und kalt ist gut für Spalt“ heißt ein Sprichwort. Die letzten Monate brachten demzufolge genau die richtige Witterung für die grünen Dolden. „Wir können uns heuer über so schöne Bestände wie selten freuen!“ So sagte es bei der diesjährigen Hopfenbegehung Werner Wolf, der bald seinen Ruhestand antreten wird. Über Jahrzehnte hat er sich als Geschäftsführer des Spalter Hopfenpflanzerverbands engagiert.

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Diesmal wurden die Gärten zu Fuß begangen. Der Spalter Bürgermeister Udo Weingart begrüßte die knapp zwei Dutzend Teilnehmer. Gerade in der Coronakrise hätten die hiesigen 46 Pflanzer auf ihren 400 Hektar Anbaufläche eine entscheidende Trumpfkarte ausspielen können – setze man dort doch seit jeher mit dem Aromahopfen auf Spezialisierung. Auch die Mischung aus alten und neuen Beständen stimme.

So hat beispielsweise Toni Ermer, Organisator der Veranstaltung, dieses Jahr einen Garten neu angelegt. Thomas Riehl und sein Vater Ludwig pflegen ihren Hopfengarten schon seit 1975.

Der Schädlingsbefall sei „nicht dramatisch“, hatte Johann Portner eine gute Nachricht im Gepäck. Als Leiter der Arbeitsgruppe Hopfenbau und Produktionstechnik am Institut für Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) riet er aber zugleich, nun gezielt gegen die Blattlaus vorzugehen. Friedrich Kolb, Vorsitzender des Spalter Hopfenpflanzerverbandes, und Frank Braun, geschäftsführender Vorsitzender der Hopfenverwertungsgenossenschaft Spalt (HVG), pflichteten ihm bei.

Aufsichtsratschef ist dort Werner Krieglmeier, der gemeinsam mit Sohn Gabriel an der Begehung teilnahm, der seinerseits stellvertretender Geschäftsführer beim Verband deutscher Hopfenpflanzer ist. Den Blick auf die Zeit nach der Ernte richtete Lukas Raith, der wiederum beim Hopfenring die Geschäfte führt. Bei strahlendem Sonnenschein und prächtigen Reben fühlte sich so manch einer an gute alte Zeiten erinnert, in denen Besucher der Stadt vor allem den Eindruck von „Himmel und Hopfen“ mit nach Hause nahmen. Nun gilt es aber noch auf die aktuellen Tage im August zu hoffen, die letztlich die Entscheidung über Qualität und Erntemenge bringen.