Warum Quinoa, das glutenfreie Superfood aus Südamerika holen, wenn man es auch in Mittelfranken anbauen kann? Aber funktioniert das? „Und ob“, sagt Frank Gottschalk, ein experimentierfreudiger Landwirt aus Altdorf/Unterrieden. Er hat es gewagt und ist mit dem Ertrag der ersten Ernte mehr als zufrieden: 2 t/ha. Zwei ha seiner Ackerfläche hatte er heuer für diesen ersten Versuch reserviert. Dabei wird es aber nicht bleiben, im nächsten Jahr will er angesichts des guten Ergebnisses die Anbaufläche auf zehn Hektar ausweiten.
Rund 60 Landwirte versuchen sich in der Nische
Gottschalk zählt zu den rund 60 Landwirten in Deutschland, die sich zwischenzeitlich in dieser Nische versuchen. Und wie kommt ein Landwirt aus dem Nürnberger Land dazu sich damit zu befassen? „Ich probiere immer wieder gerne was Neues aus“, erzählt Gottschalk. Bei Quinoa aber kam der eigentliche Anstoß von außerhalb. Es war Oliver Kellermann aus Altdorf, der aus einer Laune heraus Gottschalk anspitzte, doch für ihn und seine Tochter das bei ihnen so beliebte Superfood anzubauen.
Anfang August wurde gedroschen und dann musste das Korn – um zum Verzehr geeignet zu sein – von der bitteren Schale befreit werden. Das erledigt eine Firma in der Nähe von Augsburg maschinell.
Vermarktung selbst in die Hand nehmen
Die Vermarktung der fränkischen Quinoa möchte Gottschalk selbst in die Hand nehmen. Dabei kommt wieder Oliver Kellermann, der ihn zum Anbau motivierte, ins Gespräch, hat der doch beruflich mit Verpackungsmaschinen zu tun. Vorher müssen aber noch einige Fragen geklärt werden. So steht zum Beispiel eine Untersuchung bei AgroLab auf der Agenda, die Aufschluss über Nährwerte und Inhaltsstoffe geben soll. Dann will er sich um die regionalen Vertriebswege kümmern, wobei es schon vielversprechende Ansätze gibt.