Die Stimmung in der Landwirtschaft ist derzeit denkbar schlecht. Wie man Bauern und Verbraucher wieder besser zusammenbringen kann, dafür ist der Hof von Fritz und Sieglinde Stiegler samt den jungen und älteren Familienmitgliedern in Gonnersdorf bei Cadolzburg ein Musterbeispiel. Während der Hauptsaison von September bis Ende Dezember kommen von Mittwoch bis Samstag täglich 80 bis 150 Konsumenten auf den Hof. Sie kaufen hier nicht nur Rohprodukte, sondern vor allem veredelte Haselnussspezialitäten ein. Außerhalb der Öffnungszeiten können sich die Kunden an Automaten bedienen.
Zum Tag der offenen Tür kamen nun zwischen 2000 und 3000 Besucher. So beispielhaft der Gonnersdorfer Betrieb für eine Erzeuger-Konsumenten-Beziehung ist, so klar ist aber auch, dass dies so nicht in allen Bereichen der Landwirtschaft umsetzbar wäre. Fritz Stiegler (57) war Pionier: Als sich in Franken ein Ende des Tabakanbaus abzeichnete, pflanzte er Haselnusssträucher an. Doch der Ertrag aus dem Verkauf der geernteten Haselnüsse hielt sich in Grenzen. Der Startschuss für eine Neukonzeption entwickelte sich aus einer Katastrophe heraus, bei der im Jahr 2014 der Hof abbrannte.
Ein Musterbeispiel an möglicher Innovation
Neben den 9,5 ha Haselnüssen hat der Hof 31 Pensionspferde, 12 ha Grünland und 35 ha Ackerland. Er befindet sich im dritten Jahr der Umstellung auf Bio.